Ferrari: Mugello-Modifikation ohne Wirkung
Bei Ferrari war man nach dem Freien Training mit der Balance des Wagens sehr zufrieden - jüngste Entwicklungen offenbar nur wenig produktiv
(Motorsport-Total.com) - Die ersten 180 Trainingsminuten verliefen für die beiden Ferrari-Piloten Felipe Massa und Kimi Räikkönen sehr zufriedenstellend, konnten sich doch beide ständig in der Spitzengruppe aufhalten. Während Massa sich mit Lewis Hamilton um die Bestzeiten stritt, probierte Räikkönen in der Zwischenzeit verschiedene Einstellungen aus, die sich am Ende nicht alle als Fortschritt erweisen sollten. Auch die Einfahrt zur Boxengasse war den Ferrari-Piloten ein Dorn im Auge, denn dort herrscht Crashgefahr.

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Kein Gewinn: Kimi Räikkönen testete eine Setupvariante, rüstete aber wieder zurück
"Das war ein positiver Tag", fasste Massa die Geschehnisse in Singapur aus seiner Sicht zusammen. "Wir haben das Wochenende erst begonnen und es liegt noch einiges an Arbeit vor uns, doch wir haben schon einmal gut angefangen. Das Handling des Wagens passt, vor allem auf harten Reifen. Wir wissen aber, dass sich die Streckenbedingungen noch verbessern werden - daher ist es noch zu früh, um schon Rückschlüsse daraus zu ziehen."#w1#
Besorgnis bei der Boxeneinfahrt
"Die Sicht ist kein Problem", meinte Massa, nannte aber andere Schwierigkeiten: "Der Boxeneingang und die Ausfahrt aus der Pitlane könnten im Rennen kritisch sein. Im Großen und Ganzen bietet die Streckenoberfläche reichlich Grip, an manchen Ecken hat es aber auch einige nervtötende Bodenwellen. Ich denke, wir sind hier konkurrenzfähig - ob mehr oder weniger als unsere Rivalen, das kann ich noch nicht beurteilen."
"Es handelt sich hier um einen Straßenkurs, daher muss man sich die ganze Zeit konzentrieren, denn hier ist kein Platz für Fehler", so der Brasilianer abschließend. "Die Sicht ist großartig und du spürst bei den ganzen Lichtern auf der Strecke gar nicht, dass es Nacht ist", fuhr Weltmeister Räikkönen fort. "Ich mag die Strecke eigentlich, auch wenn einige Passagen recht holprig sind. Der Eingang und der Ausgang zur Boxengasse sind ziemlich schwierig und man muss dort höllisch aufpassen."
"Anfangs sind wir mit einem gut balancierten Auto unterwegs gewesen und haben am Nachmittag ein paar Modifikationen an der Front vorgenommen, die wir in der vergangenen Woche in Mugello ausprobiert hatten. Das hat leider nicht den erhofften Effekt gehabt. Wir hatten aber noch genug Zeit, um wieder einen Schritt zurück zu tun. Insgesamt scheinen wir konkurrenzfähig zu sein. Wir werden meiner Meinung nach nicht viele Überholmanöver sehen - so wie immer halt."
Ferrari mit normalem Freitagsprogramm
Chefingenieur Luca Baldisserri war ebenfalls sehr zufrieden mit der Ausgangslage: "Unter diesen Lichtbedingungen und zu dieser Tageszeit zu fahren war eine sehr interessante Erfahrung. Aus rein technischer Sicht war das ein normaler Freitag, wo wir uns dem Finden des besten Setups und dem Reifenvergleich gewidmet haben. Der F2008 scheint auf diesem Kurs gut ausbalanciert zu sein."
"In der zweiten Session haben wir an Kimis Wagen einige Einstellungen ausprobiert, die wir schon in der vergangenen Woche in Mugello getestet haben. Das hat leider nicht die gewünschte Performance gebracht. Trotzdem müssen wir die Daten genau analysieren, bevor wir abschließende Rückschlüsse daraus ziehen."
"An einigen Stellen machen die Kerbs das Fahren zum Knochenjob, was man an den vielen Drehern und Ausflügen abseits der Strecke gesehen hat", schloss der Italiener seine Trainingsanalyse. "Außerdem muss man die Boxengasse mit viel Vorsicht anfahren - das gilt sowohl für die Fahrer auf der Abbiegespur als auch für die Jungs auf der Strecke."

