• 15.09.2002 16:20

Ferrari lockt Schumacher mit Mega-Vertrag

Ferrari möchte Michael Schumacher bis 2006 halten und bietet dem Deutschen dafür angeblich 150 Millionen Euro

(Motorsport-Total.com/sid) - Mit einem Mega-Vertrag will Ferrari Weltmeister Michael Schumacher bis 2006 halten und damit die rote Dominanz in der Formel 1 für die nächsten Jahre fortschreiben. 150 Millionen Euro Gage soll die 'Scuderia' laut der italienischen Tageszeitung 'Tuttosport' dem Kerpener bieten, damit er seinen bis 2004 laufenden Vertrag vorzeitig bis 2006 verlängert. Das wäre fast das Doppelte von Schumachers ohnehin schon fürstlichem Jahresgehalt von knapp 40 Millionen Euro.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher bleibt wohl noch länger bei Ferrari

"Ich habe Michael erklärt: Du allein wirst darüber entscheiden, wann du aufhörst. Wenn du nach 2004 weiterfahren willst, ist Ferrari dein Zuhause, und ich bin der glücklichste Mann der Welt. Ich werde alles tun, um Leistungsträger so lange wie möglich an Ferrari zu binden", sagte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo in einem Interview der 'Welt am Sonntag'.

Für Montezemolo gibt es zum fünfmaligen Weltmeister keine Alternative. "Es existiert ein einzigartiger Mix zwischen Ferrari und Schumacher. Er hat viel für uns getan, aber Ferrari auch viel für ihn. Durch seinen Erfolg mit Ferrari hat Michael heute weltweit einen bedeutenderen Status, als er ihn je mit einem anderen Team gehabt hätte", meinte der Italiener: "Er ist der Superfahrer seiner Generation. Rennen fahren ist zusammen mit der Familie sein Leben. Ich habe noch nie einen Fahrer erlebt, der so präzise, unglaublich schnell, konstant und souverän extrem schnelle Runden fahren kann. Michael steht sehr nahe zu Ferrari. Es ist eine perfekte Ehe."

Schumacher, der 1996 zur "Scuderia" wechselte, hat Ferrari zu vier Konstrukteurs-Titeln in Folge geführt und mit den "Roten" in den vergangenen drei Jahren seine WM-Titel Nummer drei bis fünf gewonnen. In diesem Jahr ist die Dominanz so groß wie nie zuvor. In Magny-Cours wurde Schumacher im 11. von 17 Rennen zum "schnellsten Weltmeister" aller Zeiten, in Spa/Belgien holte er seinen zehnten Saisonsieg, was vor ihm noch kein Fahrer in der 53-jährigen Formel-1-Geschichte geschafft hatte.

Zudem fühlt sich Schumacher in der "Ferrari-Familie" wohl. "Ich hatte leider nie die Gelegenheit, Enzo Ferrari zu treffen. Aber wenn ich in Maranello durch sein altes Haus gehe, sind dort viele Dinge noch wie früher", sagte Schumacher, der auch vom Rennfahren und Gewinnen offenbar nicht genug bekommen kann. "Seit ich 2000 mit Ferrari den WM-Titel gewonnen habe, ist jedes Rennen eine neue Motivation für mich", sagte der Kerpener: "Man wird mich nicht so schnell aus der Formel 1 wegreden." Sein Manager Willi Weber hatte bereits mehrfach angedeutet, dass er sich eine Vertragsverlängerung bis 2006 vorstellen könne.

Ferrari versucht auch, Schumachers "Dream Team" mit Teamchef Jean Todt, dem Technischen Direktor Ross Brawn und Konstrukteur Rory Byrne bis 2006 zu binden. "Motivation, extrem gute Leute, die sich vorbildlich und konstant auf ihre Fähigkeiten und ihre Aufgabe konzentrieren", sagte Montezemolo zum Erfolgsgeheimnis.

Und nach dem Willen des Ferrari-Chefs soll die Siegesserie weiter anhalten. "Wir wollen auch im nächsten Jahr beide Titel gewinnen", kündigte der Italiener beim traditionellen Ferrari-Dinner am Vorabend des Heimrennens in Monza an, auf das die geladenen Gäste passend mit dem Queen-Song "Don't stop me now" eingestimmt wurden.