• 22.06.2002 15:16

  • von Reinhart Linke

Ferrari hofft nach schwieriger Quali auf das Rennen

Nachdem sich Ferrari mit Schumacher und Barrichello nur die Startplätze drei und vier sichern konnte, blickt man auf das Rennen

(Motorsport-Total.com) - Etwas überraschend brachte das Ferrari-Team am Samstag im Qualifikationstraining auf dem Nürburgring kein Auto in die erste Startreihe, nachdem man am Morgen im Freien Training noch Bestzeit fahren konnte. Stattdessen mussten sich Michael Schumacher und Rubens Barrichello am Nachmittag mit den Plätzen drei und vier hinter den beiden BMW-Williams-Fahrern zufrieden geben.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher musste das Qualifying mit dem Ersatzauto bestreiten

Michael Schumacher hatte seinen ersten Versuch abbrechen müssen, weil es ein Problem mit dem Getriebe an seinem F2002 gegeben hatte. Anschließend kämpfte der 33-Jährige mit der Balance des Ersatzautos, konnte sich im letzten Versuch aber noch deutlich verbessern und mit 0,129 Sekunden Rückstand auf den dritten Platz fahren.

Nach dem Abschlusstraining blickte der Wahlschweizer bereits auf das 60 Runden lange Rennen am Sonntag: "Bei meinem ersten Run blieb mein Rennauto in einem Gang stecken, weshalb ich in das Ersatzauto wechseln musste. Wir nahmen während der Session Feineinstellungen vor, aber es ist schwierig für mich zu sagen, wie schnell ich mit meinem Rennauto hätte fahren können. Bei meinem letzten Run war ich schneller, aber ich machte zwei kleine Fehler in den letzten beiden Kurven. Ich wollte etwas zu viel und übertrieb es. Ich habe keine Ausreden und ohne die Fehler hätte ich die Pole holen können. Was das Rennen betrifft, so beginnen wir es aus einer schlechten Position, also werde ich gut beschäftigt sein. Ich bin nicht besorgt darüber, am Start gegen die McLaren-Mercedes eine Position verlieren zu können."

Derweil erlebte Rubens Barrichello im Vergleich zu seinem Teamkollegen ein problemloses Qualifikationstraining und lag lange sogar in der ersten Reihe, hatte am Ende auf Platz vier aber 0,481 Sekunden Rückstand zum besten Startplatz.

Damit war der 30 Jahre alte Brasilianer nicht ganz zufrieden: "Ich bin überrascht über die starke Leistung der BMW-Williams. Heute Morgen war ich mit dem gesamten Paket, Auto und Reifen, nicht zufrieden, also nahmen wir einige Änderungen vor, die die Situation verbesserten. Es reichte nicht für mich, um an die Spitze zu kommen, aber ich bin in einer guten Position für das Rennen. Ich bin zuversichtlich für morgen, denn wir haben oft gezeigt, dass wir im Rennen sehr konkurrenzfähig sind."

Rennleiter Jean Todt erklärte: "Wie erwartet gab es heute einen engen Kampf. Wie haben beide Autos in der zweiten Reihe und hätten es vorgezogen, besser abzuschneiden. Jedoch können beide Autos ein gutes Rennen haben. Michael hatte ein Getriebeproblem auf seinem ersten Run. Das bedeutete, dass er in das Ersatzauto für den Rest der Session wechseln musste und so nicht in der Lage war, sich in allen Runs zu verbessern. Trotzdem war Michael in der Lage, die Pole Position zu holen, bis in den letzten zwei Kurven seines dritten Runs etwas schief lief. Er verpasste die Pole Position um Haaresbreite und beginnt folglich das Rennen morgen an der Seite seines Teamkollegen. Es ist ein hartes Rennen morgen und wir zielen darauf, das Maximum an Punkten zu holen, wenn möglich für beide Meisterschaften. Wie üblich spielen die Reifen eine wichtige Rolle, sowohl im Qualifikationstraining wie noch mehr auch im Rennen."

Technikdirektor Ross Brawn fügte hinzu: "Dies war kein perfektes Qualifikationstraining, aber ich denke, dass wir uns für das morgige Rennen in einer guten Position befinden. Wir müssen jetzt die Ursache für das Getriebeproblem an Michaels Rennauto finden, weshalb er ins Ersatzauto wechseln musste. Zuerst war die Balance am Ersatzauto nicht gut und er fuhr ein paar Runden, ehe es behoben war. Wir lagen dann auf Kurs zur Bestzeit, aber brachten es nicht zusammen. Jedoch denke ich, dass wir morgen konkurrenzfähig sind, was zweifellos reicht, um ein gutes Rennen zu haben."