Ferrari hält am Konzept der Gleichberechtigung fest

Teamchef Stefano Domenicali versichert, dass bei Ferrari beide Fahrer gleich behandelt werden, und nimmt Kimi Räikkönen in Schutz

(Motorsport-Total.com) - Während die Medien ungestört von einer Traumehe zwischen Ferrari und Fernando Alonso träumen, obwohl diese bereits hundertfach dementiert wurde, stellt sich Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali demonstrativ hinter seine beiden derzeitigen Fahrer. Und: Felipe Massa und Kimi Räikkönen sollen auch 2009 absolute Gleichbehandlung genießen.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa und Kimi Räikkönen

Ferrari setzt weiterhin voll auf Felipe Massa und Kimi Räikkönen

"Wir bevorzugen niemanden", erklärte Domenicali am Rande der Ferrari-Wrooom-Medientage in Madonna di Campiglio. "Sie bekommen die gleichen Möglichkeiten und am Ende der Saison werden sie anhand ihrer Leistungen bewertet." Allerdings ist man bei Ferrari nicht so kurzsichtig, nur Rennergebnisse und Qualifyingzeiten gegenüberzustellen, sondern für die Bewertung werden auch andere Faktoren herangezogen.#w1#

F60: Neue Chance für Räikkönen?

So hatte Räikkönen nach einem starken Saisonbeginn 2008 massive Schwierigkeiten, mit dem F2008 zurechtzukommen. Das könnte mit dem neuen F60 anders werden, glaubt Domenicali: "Wie wir alle wissen, hatte Kimi in der zweiten Saisonhälfte Schwierigkeiten, mit der für ihn instabilen Front zu fahren. Ich hoffe, dass wir das mit dem neuen Auto, das über neue Radaufhängungseinstellungen und über neue Reifen verfügt, gelöst haben."

Zuletzt wurde auch gemunkelt, der "Iceman" könnte sich 2008 menschlich unwohl gefühlt haben. Als Basis für diese Annahme wurde seine oftmals lustlos wirkende Mimik im Vorjahr herangezogen - und vor allem die Tatsache, dass ihm für 2009 mit Andrea Stella ein neuer Renningenieur zur Seite gestellt wird. Mit Chris Dyer soll die Chemie nicht mehr gestimmt haben. Offiziell will man diese Darstellung bei Ferrari allerdings nicht bestätigen.

Warum musste Dyer weichen?

"Gerüchte über ein negatives Verhältnis zwischen Kimi und Chris Dyer sind eine reine Erfindung", hielt Domenicali fest. "Das hatte nichts mit technischen Differenzen oder Mängeln zu tun. Vielmehr ist es die natürliche Entwicklung von Stellas Karriere. Er und Kimi haben sich immer gut verstanden und ich habe mich für diese Veränderung eingesetzt." Dyer wird künftig in einer übergeordneten Funktion am Rennplatz für beide Crews arbeiten.

Abschließend sprach Domenicali beiden Fahrern ein Lob aus: "Felipes Stärke war immer sein Selbstvertrauen. Kimi war indes immer schnell, mit Ausnahme der zweiten Saisonhälfte des Vorjahres. Aber in Mugello habe ich zwei hochmotivierte Fahrer gesehen. Felipe sieht frisch aus, braungebrannt. Er ist vergangene Saison sehr gereift und er ist toll in Form. Und Kimi brennt schon darauf, in Portimão das Auto zu testen und die vergangene Saison hinter sich zu lassen."