WM-Vorentscheidung schon Mitte Januar?
Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali weiß, dass die ersten Testfahrten mit den neuen Autos in diesem Jahr wichtiger sind als je zuvor
(Motorsport-Total.com) - Als erstes Team hat Ferrari am Montag sein neues Auto für die kommende Saison vorgestellt. Auch Toyota und McLaren-Mercedes werden noch diese Woche "launchen", wie es in der Fachsprache heißt. Am Montag geht es dann in Portimão auf die Teststrecke. Dort könnte laut Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali schon eine Vorentscheidung fallen.

© Ferrari
Ferrari fiebert dem ersten Wintertest in Portimão schon jetzt entgegen
Denn aufgrund der Kosteneinsparungen sind Tests zwischen dem ersten und letzten Rennen untersagt, was Weiterentwicklungen massiv erschwert. Sprich: Derjenige, der mit einer starken Basis in die Saison geht, hat einen Vorteil, der nur sehr schwer einzuholen sein wird. "Es ist extrem wichtig, mit einem konkurrenzfähigen Auto zu starten, weil nicht mehr getestet werden darf", weiß Domenicali. "Aus diesem Grund bin ich vorsichtig, wenn ich über unsere Gegner spreche."#w1#
"Der Test nächste Woche in Portimão wird besonders wichtig", so der Italiener weiter. "Es ist die erste Chance, unser Auto mit dem McLaren zu vergleichen, der am Freitag vorgestellt wird. Vergleichswerte mit dem Vorjahr gibt es diesmal nicht, aber Portimão ist die erste Gelegenheit, sich mit der Konkurrenz zu messen." Für den Test angemeldet sind laut Auskunft von Bridgestone neben den beiden Topteams auch Renault, Toyota, Red Bull und Williams.
Ferrari hat angesichts des Testverbots natürlich nicht vor, die Hände in den Schoss zu legen, sondern es werden stattdessen Simulationstechnologien forciert. Die Investitionen in diesem Bereich will das Traditionsteam sogar erhöhen, obwohl das Budget für 2009 angesichts der Weltwirtschaftskrise insgesamt kleiner geworden ist. Gerade solche Änderungen in der Formel 1 sind es, die Domenicali davon abhalten, konkrete Prognosen abzugeben.
"Wie befinden uns in einer Periode, die meiner Meinung nach in der Geschichte der Formel 1 einmalig ist", betont der Nachfolger von Jean Todt, der sich derzeit bei den Wrooom-Medientagen in Madonna di Campiglio aufhält. "Es gibt so viele Variablen. Natürlich rechne ich damit, dass McLaren an der Spitze dabei sein wird, auch BMW, aber allzu weit möchte ich mich nicht aus dem Fenster lehnen, weil so vieles noch offen ist."

