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Ferrari gibt zu: Red-Bull-Unterstützung wäre zu gefährlich

Ferrari-Präsident Sergio Marchionne legt die Gründe auf den Tisch, warum man Red Bull nicht mit gleichwertigen Antriebseinheiten aus der Motoren-Misere retten wollte

(Motorsport-Total.com) - Red Bull auf Motoren-Partner-Suche: Dieses Thema beschäftigte die Formel-1-Welt beinahe die gesamte zweite Hälfte der Saison 2015. Das viermalige Weltmeisterteam, das sich nach der Umstellung auf die neuen Antriebseinheiten 2014 zusehends mit Renault verkracht hatte, klopfte dabei sowohl bei Mercedes, als auch bei Ferrari und Honda an - und erhielt überall eine Abfuhr. Nun gibt auch die Scuderia zu, warum man die Unterstützung des Rivalen wirklich fürchtete.

Titel-Bild zur News: Maurizio Arrivabene, Christian Horner

Ferrari und Red Bull bleiben in Zukunft Rivalen und werden nicht Verbündete Zoom

"Wir waren und mit unserer eigenen Architektur nicht ganz sicher und mussten zusätzlich die technologische Lücke schließen", verrät Ferrari-Präsident Sergio Marchionne gegenüber 'Autosport'. "Es wäre daher zu gefährlich für Ferrari geworden, ein anderes Team, das auch noch in der Lage ist konkurrenzfähige Chassis zu bauen, mit den gleichen Antriebseinheiten zu versorgen."

Dabei war zunächst positive Rückmeldung aus Maranello gekommen. Marchionne selbst sprach im Juni noch davon, man wäre "mehr als glücklich" wenn man Red Bull Motoren liefern könne. Nachdem eine Zeit lang die Variante im Raum stand, Vorjahresmodelle nach Milton Keynes zu schicken, kam dann die endgültige Absage. Und Marchionne änderte seine Marschrichtung, indem er Red Bull für den Umgang mit der Situation kritisierte.

"Meine Aufgabe ist es, Ferrari zu unterstützen und zu schützen", unterstreicht der 63-Jährige seinen Standpunkt. "Ich habe kein Interesse daran, Mercedes mit Red Bull zu schlagen. Ich will, dass Ferrari gewinnt."

Sergio Marchionne

Sergio Marchionne spricht in Sachen Motorenversorgung ein Machtwort Zoom

"Wir wissen, zu was Red Bull im Stande ist", so Marchionne weiter. "Sie haben uns mit Sebastian Vettel und den Weltmeisterschaften, die sie gewonnen haben, zerstört. Wenn wir uns anschauen, was Red Bull in die Entwicklung ihres Chassis steckt und sie dann mit Motoren versorgen, für die sie weniger bezahlen als wir investieren, dann hält sich das auf der Strecke nicht mehr die Waage."

Für Red Bull sind die Angelegenheit mittlerweile zumindest kurzfristig geklärt. 2016 tritt das Team unter Christian Horner weiter mit Renault-Motoren an, die allerdings unter den Namen "TAG Heuer" geführt werden. Toro Rosso erhält hingegen die angedachten 2015er-Ferrari-Antriebseinheiten.