• 15.11.2002 16:43

  • von Fabian Hust

Ferrari geht an die Börse

Präsident Luca di Montezemolo hat am Freitag den Börsengang der traditionsreichen italienischen Sportwagenschmiede angekündigt

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hat am Freitag in Mailand bekannt gegeben, dass der traditionsreiche italienische Sportwagenbauer im April oder Mai 2003 an die Börse gehen wird. Spätestens Ende kommenden Jahres soll dann auch der öffentliche Handel mit den Ferrari-Aktien aufgenommen werden. Die Aufsichtsräte von Fiat und Ferrari hatten bereits im Mai einem Börsengang von Ferrari zugestimmt.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher (Ferrari)

Michael Schumacher wirkt als Zugpferd für den Börsengang von Ferrari

Im Moment ist die Mailänder Investmentbank Mediobanca mit 34 Prozent der zweitgrößte Anteilseigner nachdem der angeschlagene Fiat-Mutterkonzern im Juli seine Anteile an Mediobanca veräußert hatte, um den Schuldenberg abzubauen. Fiat hatte Ferrari 1988 übernommen. Der Automobilkonzern hält nun noch 56 Prozent an Ferrari. Di Montezemolo dementierte am Freitag Gerüchte, wonach er die Führung des Fiat-Konzerns übernehmen könnte: "Davon höre ich zum ersten Mal", so der Italiener.

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo über den geplanten Börsengang: "Die Notierung wird neue Ressourcen für Entwicklungsprojekte freisetzen, die für das Wachstum von Ferrari und Maserati von entscheidender Bedeutung sein werden. Der Börsengang wird zum Wachstum der Gruppe und zur noch größeren Motivation unserer Mitarbeiter, Kunden und Fans beitragen", sagte Montezemolo, der seit neun Jahren an der Ferrari-Spitze steht.

Nicht nur in der Formel 1 feiert der Sportwagenhersteller aus Maranello große Erfolge. 2001 konnten 4.180 Luxusautos abgesetzt werden, das beste Resultat in der Ferrari-Geschichte. Der Umsatz kletterte erstmals über die Rekordmarke von einer Milliarde Euro, "was einem 15-prozentigen Wachstum entspricht", so di Montezemolo, unter dessen Führung sich Ferrari aus der Krise der 1990er-Jahre erholte.