• 04.03.2010 15:37

  • von Roman Wittemeier

Ferrari: Der Regen als größte Sorge

Ferrari-Chefingenieur Chris Dyer deutet an, wie gut es bei den Testfahrten für die Roten wirklich lief: "Wir sind glücklich"

(Motorsport-Total.com) - Ferrari zählt zu den Topfavoriten der neuen Saison. Die beeindruckenden Longruns in Spanien haben dies mehrfach unterstrichen. "Insgesamt sind wir mit den Ergebnissen bislang wirklich zufrieden", sagt Ferrari-Chefingenieur Chris Dyer. Die Stärke des neuen F10 war bei den Testfahrten in Spanien dermaßen offensichtlich, sodass man bei den Roten vor dem Saisonstart kaum noch tiefstapeln kann. "Unser größtes Problem war das Wetter. Ich denke, das zeigt deutlich, wie gut es mit unserem neuen Auto gelaufen ist."

Titel-Bild zur News: Chris Dyer

Chefingenieur Chris Dyer ist von der Leistung des neuen Ferrari F10 überzeugt

Vor allem im Bereich Zuverlässigkeit waren die Italiener bestens aufgestellt. So konnte man bei den Testfahrten deutlich mehr Kilometer abspulen als die Konkurrenz. "Das macht einen großen Unterschied aus", so Dyer gegenüber 'Autosport'. "In Zeiten limitierter Testtage kannst du es dir nicht mehr erlauben, lange Zeit untätig in der Box zu stehen. Daher sind wir glücklich mit dem Verlauf des Testwinters."#w1#

Die Mannschaft aus Maranello hatte sich im vergangenen Jahr frühzeitig dazu entschlossen, die Entwicklung des 2010er-Modells in den Vordergrund zu rücken. So konnte man viele Einzelheiten am Boliden neu planen, um den Doppeldiffusor optimal ins aerodynamische Konzept einzubinden. "Wir hatten Zeit, um quasi mit einem weißen Blatt Papier noch einmal von vorn beginnen zu können", sagt der Ferrari-Chefingenieur. "Den Vorgänger konnten wir aufs Konzeptgründen nie optimal an den Doppeldiffusor anpassen."


Fotos: Ferrari, Testfahrten in Barcelona


Übermütig wird man angesichts der guten Testergebnisse bei Ferrari nicht. Der Eindruck aus Barcelona war deutlich: Die Konkurrenz kommt näher, das Feld liegt voraussichtlich eng beisammen. "Wir haben am Ende schon über Kleinigkeiten gesprochen. Zum Beispiel über die Veränderung der Streckenverhältnisse, über den Wind, über zehn Kilogramm mehr oder weniger Sprit", erklärt Dyer. "Das zeigt doch, dass es an der Spitze wirklich sehr eng zugeht."

"Wenn es dermaßen eng zugeht, dann dürfen keine Fehler passieren", mahnt der Brite. "Die Fahrer dürfen nicht patzen, das Team keine Fehler machen, das Auto darf nicht ausfallen. Man hat kein Polster. Wenn man erst einmal zurückliegt, dann wird das Aufholen extrem schwierig." Ferrari wird offenbar bei fast allen Rennen neue Teile präsentieren. "Aber ich denke, die Fortschritte erfolgen bei den Topteams im Gleichschritt", so Dyer.