Ferrari dank Bridgestone am Freitag souverän
Die Bridgestone-Regenreifen sind so überlegen, dass Michael Schumacher morgen Fußball oder Backgammon spielen will
(Motorsport-Total.com) - Dass Bridgestone bei starkem Regen einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber Michelin hat, ist nicht neu. Heute in Suzuka bestätigte sich dies in beiden Trainingssitzungen, in denen jeweils Michael Schumacher Schnellster war. Der Deutsche hatte das Geschehen fest im Griff, weshalb man bei Ferrari zuversichtlich in die restlichen beiden Tage gehen darf.

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Das Riesenrad soll aus Angst vor dem Taifun morgen abgebaut werden
Dass es dazu überhaupt kommen wird, steht zumindest für Schumacher aber noch nicht fest: "Jetzt müssen wir warten, wie es mit dem Wetter morgen weitergeht. Schon heute war es fast unmöglich, bei diesen Bedingungen zu fahren, und wenn es morgen noch schlechter wird, was wahrscheinlich ist, sehe ich schwarz. Wenn das Qualifying abgesagt wird, spiele ich halt Fußball oder ein bisschen Backgammon..."#w1#
Schumacher zweimal Schnellster vor Fisichella
"Insgesamt war es ein interessanter Tag hier im Regen von Suzuka", bilanzierte er nach einem Freitagstraining, an dem es seiner Aussage nach nicht viel zu bilanzieren gab. "Zumindest konnten wir ein bisschen am Auto arbeiten." Schumacher war einmal neben der Strecke, leistete sich aber ansonsten keine Fehler und war zweimal Schnellster - am Vormittag 0,456 Sekunden vor Fisichella, am Nachmittag 0,714.
Auch Rubens Barrichello - morgens Dritter, nachmittags Vierter - nahm das heutige Chaos gelassen hin: "Es war ein schwieriger Tag, denn obwohl ich mich im Regen recht wohl fühle, war es fast unmöglich, sinnvolle Arbeiten zu erledigen. Nicht einmal auf den Geraden habe ich Gas gegeben, denn das war es einfach nicht wert. Für die japanischen Fans, die heute gekommen sind, tut es mir Leid. Hoffentlich wird es am Sonntag besser, damit wir alle auf unsere Kosten kommen können."
Teamchef Jean Todt will trotz der miserablen Bedingungen erkannt haben, "dass der F2004 ganz gut funktioniert", und gab an, dass man "zumindest versucht" hat, am Setup zu arbeiten. Und weiter: "Die Wettervorhersage für morgen ist schlecht und es kann sein, dass wir auf gut Glück einen Trockenreifen für das Rennen wählen müssen. Uns macht es klarerweise nervöser als sonst, wenn bei solchen Verhältnissen gefahren wird, denn die Sicht für die Fahrer ist praktisch nicht vorhanden und sie wissen nicht einmal, wer vor oder hinter ihnen ist."
Brawn wünscht sich ein Regenrennen am Sonntag
Nicht ganz so dramatisch beurteilte Technikdirektor Ross Brawn die Problematik: "Die Bedingungen waren schon extrem schwierig, aber die Fahrer sind happy mit den Autos, die gut ausbalanciert zu sein scheinen. Abgesehen vom Aquaplaning, das sich nicht vermeiden lässt, waren die Autos und die Bridgestone-Reifen sehr gut. Michael hat das mit ein paar sehr guten Zeiten trotz der widrigen Verhältnisse unter Beweis gestellt."
"Wenn das Wetter so bleibt, wären wir nicht unglücklich. Fraglich ist, was morgen passieren wird, falls der Taifun tatsächlich kommt. Es gibt Spekulationen, dass nicht gefahren wird, was den Plan durcheinander bringen würde. Sollte es dann am Sonntag trocken sein, wäre das sehr interessant, denn dann müssten wir hinsichtlich Reifenwahl und Setup einfach schätzen. Andererseits ist unser Team in ungewöhnlichen Situationen immer stark. Ich sehe das eher als Möglichkeit denn als Problem", schloss der Brite ab.

