Renault: Rätselstunde im Regen
Bei Renault sieht man die Wetterkapriolen gelassen und blickt auf ein Wochenende, bei dem es auf das Quäntchen Glück ankommen wird
(Motorsport-Total.com) - Zum Leidwesen des Renault-Teams irrten sich die Meteorologen mit ihrer Wettervorhersage nicht und so öffnete der Himmel über Suzuka seine Pforten während dem Freien Training am Freitag mehr als genug. Jacques Villeneuve und Fernando Alonso kamen so kaum zum Fahren, der Kanadier spulte acht Runden ab, bei Alonso waren es derer sieben. Statt des normalen Arbeitspensums von 40 Minuten kamen die Franzosen heute auf nur 15 Fahrminuten auf der völlig aufgeweichten Rennstrecke.

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Jacques Villeneuve im Regen von Suzuka: Aquaplaning pur
Für Villeneuve endete des 2. Freien Training mit 4,284 Sekunden Rückstand auf dem zehnten Platz: "Es gibt keinen Grund, über die heutige Arbeit allzu viele Worte zu verlieren. Die Bedingungen waren ziemlich übel und das Auto hat viel Aquaplaning gehabt, was dazu geführt hat, dass es eher über den Asphalt schwamm, ohne dass der Fahrer viel Kontrolle gehabt hätte. Wir konnten dennoch einen kleinen Teil unseres Programms durchgehen und angesichts der Tatsache, dass es mein erstes Mal war, dass ich mit dem Auto im Nassen fuhr, war ich sehr zufrieden. Der R24 ist unter diesen Bedingungen leicht zu fahren und gut einzuschätzen."#w1#
"Wenn es darum geht, in Suzuka im Nassen zu fahren, gibt es ein paar Dinge, die man im Auge behalten muss. Der Asphalt ist alt, das heißt, dass Gummi auf ihm liegt und die Ideallinie im Nassen sehr rutschig wird und vermieden werden muss. Die sich wölbenden Kurven ermutigen einen zudem dazu, eine weitere Linie zu fahren, da sich das Wasser in der Mitte ansammeln kann. Wenn die Haftung inkonstant ist, dann ist es alles in allem das Wichtigste, sich schnell daran anzupassen."
Teamkollege Fernando Alonso war als Elfter nur einen Wimpernschlag langsamer als Villeneuve: "Wir haben heute nicht viel gelernt: Es ging heute nur darum, sich nach zwei Wochen wieder an das Fahren im Auto zu gewöhnen. Die Bedingungen waren sehr schwierig und es stand zu viel Wasser auf der Strecke, was dazu geführt hat, dass wir an vielen Stellen Aquaplaning hatten. Das war für alle das Gleiche, aber da für den Rest des Wochenendes schlechtes Wetter vorhergesagt ist, hilft das nicht wirklich jemandem von uns!"
"Wenn man im Nassen ein Formel-1-Auto fährt, so fühlt es sich immer sehr leicht an und man hat kein gutes Gefühl. Am Steuer ist es das Beste, was man tun kann, der Fahrspur der anderen Autos zu folgen, denn das sind die Stellen, wo das Meiste des Wassers weggeschafft worden ist, da sind die Haftungslevel aus diesem Grund am Besten. Was auch immer man tut, man muss wissen, dass sich die optimale Linie von Runde zu Runde verändert, und darauf muss man dementsprechend reagieren."
Chefingenieur Pat Symonds steht an diesem Wochenende vor einigen neuen Herausforderungen: "Wenn so viel Wasser auf der Strecke steht wie heute, ist es schwierig, zwei konstante Runden zu fahren, was Vergleichstests fast unmöglich macht. Das Einzige, was wir tun können, ist die Optimierung der elektronischen Kontrollsysteme, was uns auch gelungen ist."
"Wir gehen davon aus, dass die Bedingungen sich morgen verschlechtern, der Sonntag sollte sich als ein Spiegelbild des heutigen Tages erweisen, an dem sich das Wetter im Verlauf des Tages bessert. Die paar gefahrenen Runden werden sich aus diesem Grund als hilfreich erweisen, aber wir werden uns hauptsächlich auf die Regen-Setups verlassen, die wir vor jedem Rennen vorbereiten."
"Die Situation war heute für alle die gleiche und die Bedingungen dürften wohl dafür sorgen, dass wir vor ein paar interessante Rätsel gestellt werden. Zum Beispiel werden wir morgen die Trockenreifen auswählen müssen, ohne mit einer der Mischungen an diesem Wochenende gefahren zu sein. Ich denke, dass dennoch alles in allem das Finden des richtigen Setups eine Kombination aus Erfahrung und Vermutung sein wird."

