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Ferrari besinnt sich wieder auf seine Wurzeln
Nach Jahren der Internationalisierung haben bei Ferrari nun wieder die Italiener das Sagen - Präsident hat Vertrauen in sein neues Team
(Motorsport-Total.com) - Jahrelang war Ferrari ein Synonym für Chaos, ehe Michael Schumacher 1996 nicht nur seine deutsche Gründlichkeit nach Maranello brachte, sondern vor allem analytische Mitarbeiter wie Ross Brawn und Rory Byrne. Mit der kürzlich bekannt gegebenen Umstrukturierung kehrt man bei Ferrari jedoch wieder zu den italienischen Wurzeln zurück.

© xpb.cc
Luca di Montezemolo schenkt nun wieder italienischen Landsleuten das Vertrauen
Teamchef Jean Todt (Frankreich) wird durch Stefano Domenicali (Italien) ersetzt, Brawn (Großbritannien) übergibt den Chefposten am Kommandostand an Mario Almondo (Italien), während Byrnes (Südafrika) Posten in der Technikabteilung schon seit einiger Zeit von Aldo Costa (Italien) ausgefüllt wird. Der einzige Italiener, der das Formel-1-Team verlässt, ist Motorenchef Paolo Martinelli, den es in die Serienproduktion zu Fiat und Alfa Romeo zieht.#w1#
"Die Zukunft von Ferrari", erklärte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo der 'Gazzetta dello Sport', "ist durch drei Merkmale gekennzeichnet: Erstens sind es großteils Italiener, zweitens sind diese sehr jung, aber sie haben gleichzeitig schon Erfahrung mit der Arbeit in der Fabrik, und drittens verfügen sie über die nötigen Fähigkeiten. Ich bin sicher, dass sie sich gut schlagen werden. Wir haben ein konkurrenzfähiges Team für 2007, da sehe ich keine Risiken."
Dass es Ferrari nicht leicht haben wird, mit derart signifikanten Veränderungen auf Anhieb erfolgreich zu sein, steht für die meisten Experten außer Frage. Doch Byrne steht als Berater ja weiter zur Verfügung - und auch Brawns Rücktritt muss nicht von Dauer sein: "Ich weiß nicht, ob er noch einmal zurückkehren wird", so di Montezemolo. "Ich glaube aber schon, dass es passieren wird - sei es bei uns oder woanders."
Übrigens wird auch Todt mit seiner Erfahrung dem Rennteam weiterhin zur Verfügung stehen, obwohl er in die Geschäftsführung der Ferrari-Gruppe versetzt wurde: "Stefano Domenicali wird Beziehungen zu Sponsoren pflegen, zur Sportbehörde, den anderen Teams und den Fahrern - ein wichtiger Mann. Wenn es aber um die Regeln für die nächsten zehn Jahre geht, wird auch Todt weiterhin ein Wörtchen mitreden", gab di Montezemolo zu Protokoll.

