• 08.12.2008 13:36

  • von Britta Weddige

Fernsehgelder: Ecclestone gibt sich offenbar zugeknöpft

Die FOTA fordert von Bernie Ecclestone, höhere Anteile an den Einnahmen zu bekommen, doch der will anscheinend maximal die Hälfte davon hergeben

(Motorsport-Total.com) - Der Ausstieg von Honda hat in der Formel 1 ein Erdbeben ausgelöst. Der Königsklasse des Motorsports wird eine düstere Zukunft vorausgesagt, manch einer fürchtet, dass bald weitere Teams folgen könnten und die Formel 1 irgendwann ganz kollabiert. Der Ausstieg von Honda solle "für die gesamte Formel 1 eine deutliche Lehre sein, dass sich etwas ändern muss", forderte Prodrive-Chef David Richards im Rahmen der "Autosport-Gala" in London.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone beruft sich in Sachen Einnahmen auf bestehende Verträge

"Alles muss ein bisschen zurückgeschraubt werden, wenn der Sport eine gesunde Zukunft haben soll", so Richards. Die Bemühungen sind durchaus da, nicht erst seit dem Honda-Schock der vergangenen Woche. Die FIA hat bereits vor zwei Jahren erkannt, dass das High-Tech-Wettrüsten der Teams irgendwann zu einem großen Knall führen könnte. Doch die bisher eingeleiteten Sparmaßnahmen haben nicht viel gebracht. So wurden beispielsweise die Testfahrten aus Kostengründen beschränkt - und die Teams reagierten, indem sie Unsummen für ausgeklügelte Simulatoren ausgaben.#w1#

"Es ist immer nur alles noch teurer geworden", wurde Teamchef Fank Williams von der 'FAZ' zitiert. Doch nun hören alle die Alarmglocken schrillen. Mit Hochdruck arbeitet die Teamvereinigung FOTA daran, die Formel 1 so kostengünstig zu machen, dass die Teams sie sich auch zu Zeiten einer weltweiten Rezession noch leisten können. Gleichzeitig möchte die FOTA, dass die Formel 1 sich weiter von anderen Serien abhebt, "den Fans noch mehr bietet, neue Leute anzieht und allen Mitgliedern eine stabile und sichere Zukunft bietet", sagte Toyota-Teampräsident John Howett der offiziellen Internetseite der Formel 1.

"Was wir mit unserem Anteil tun, ist unsere Sache." Bernie Ecclestone

Das ist eine Aufgabe, die alle gemeinsam angehen müssen. Die FOTA, die FIA und auch Bernie Ecclestone. Der Formel-1-Zampano verdient nach wie vor gut an den Rechten. FOTA-Präsident Luca di Montezemolo hat wie berichtet angekündigt, dass man sich mit Ecclestone treffen will, um über die Verteilung der Einnahmen der Formel 1 zu sprechen. Unterstützung gibt es von FIA-Präsident Max Mosley. Er könnte sich vorstellen, die Einnahmen so aufzuteilen, dass bis zu zwölf Teams jeweils einen Zuschuss von 40 Millionen Euro gerantiert bekommen.

Doch Ecclestone wacht über seine Geldtöpfe und gibt sich zugeknöpft. Er ist wegen der Krise ebenfalls besorgt, mehr Geld hergeben möchte er aber offensichtlich nicht: "Wir haben einen Vertrag mit den Teams, nach dem sie 50 Prozent des Vorsteuer-Gewinns bekommen. Was wir mit unserem Anteil tun, ist unsere Sache", wurde Ecclestone vom 'Guardian' zitiert.