Fernley: "Es tut mir leid für Adrian"

Robert Fernley gibt Aufschluss über die Probleme von Adrian Sutil und lobt beide Fahrer für ihre Rennen - Ausfall des DRS-Systemsignals bei Paul di Resta

(Motorsport-Total.com) - Man sollte sich bei Force India mal nach Murmeltieren umschauen, denn ein solches hat den Rennstall von Vijay Mallya auch in Barcelona besucht und für die gleiche Leier wie in den beiden Rennen zuvor gesorgt. Während Adrian Sutil mal wieder vom Pech verfolgt wurde und zum vierten Mal in Folge ohne Punkte bliebt, holte Paul di Resta als Siebter erneut wichtige Punkte im Kampf um Rang fünf - denn immerhin konnte McLaren auch in Spanien nicht aufholen.

Titel-Bild zur News: Robert Fernley

Robert Fernley kann verstehen, dass Adrian Sutil sauer über den Boxenpatzer ist Zoom

"Siebter ist das, was wir dachten, erreichen zu können", erklärt der stellvertretende Teamchef Robert Fernley gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Alles Weitere wäre ein Bonus für uns gewesen. Wir haben den Bonus fast bekommen, doch konnten nicht an Rosberg vorbeigehen." Nach dem zehnten Platz aus der Qualifikation hat Force India bereits mit einem leichten Aufwärtstrend im Rennen spekuliert.

Allerdings verlief der Grand Prix für di Resta nicht so problemlos und geplant, wie es von außen den Anschein hatte. Ungefähr gegen Mitte des Rennens fiel das DRS-Signalsystem des Schotten aus, wodurch sich das Team gezwungen sah, ihm von außen beim Einsatz von DRS zu helfen. "Wir haben ihm versucht zu sagen, wo er es einsetzen kann", schildert Fernley. "Es war nicht einfach, denn wir mussten sicher sein, dass wir in der richtigen Zone waren. Wir hatten aber eine Zeit lang freie Fahrt, sodass wir uns darum vorerst nicht kümmern mussten."

Nur im Kampf gegen Nico Rosberg gegen Ende war der Ausfall für den Force-India-Piloten etwas problematisch. Am Ende wurde es der erwartete siebte Platz. "Es war ein starkes Rennen von Paul und ein sehr starkes Rennen von Adrian", denkt Fernley auch an seinen pechbehafteten zweiten Fahrer Adrian Sutil. "Er war leider in einen unglücklichen Zwischenfall beim Boxenstopp verwickelt. Ich denke es war eine schiefe Radmutter, aber nichts von den vorherigen Problemen."

Schon in Malaysia musste Force India beide Piloten aufgrund von Problemen mit den Radmuttern zurückziehen, doch Fernley betont, dass der Zwischenfall in Barcelona nichts mit den verpatzten Boxenstopps aus Rennen zwei zu tun hatte: "Wir hatten sieben gute Boxenstopps und einen schlechten. Es hat Adrian eine Menge gekostet, es tut mir leid für ihn. Er hat wieder einmal die viertschnellste Rennzeit gehabt, glaube ich. Das war ziemlich gut. Er hatte einen traumhaften Start und hätte ein gutes Ergebnis einfahren können."


Fotos: Force India, Großer Preis von Spanien, Sonntag


Doch von "hätte" kann sich der Deutsche erneut nichts kaufen. Er bezeichnete die Boxenstopp-Probleme im Anschluss an das Rennen als "Kindergarten" und legte nach: "Es ist echt total enttäuschend, man gibt so viel Geld aus, um das Auto schneller zu machen, und einen Boxenstopp hinzubekommen ist fast unmöglich. Das Auto ist schnell genug, um ordentlich Punkte zu holen und wir haben jetzt vier Nuller hintereinander."

Zwar schien der VJM06 in Barcelona nicht ganz so schnell wie in Bahrain zu sein, dennoch wären Punkte mit Sicherheit locker drin gewesen - auch dank der neuen Updates am Auto. "Ein paar Updates haben wir durchgebracht, über andere müssen wir noch einmal nachdenken", ist Fernley aber nicht ganz zufrieden mit der Ausbeute. Und der Brite deutet an, dass das Team wohl nicht mehr so stark nachlegen werde.

"Es wird nicht mehr so viel Gutes nachkommen, weil die Autos durch drei Jahre stabiles Reglement ziemlich ausgereizt sind", glaubt er. Dies betreffe aber alle Teams - und nicht nur Force India. "Viele Leute, inklusive uns, werden bald mehr Ressourcen auf 2014 legen. Wir haben schon damit begonnen - und ich bin sicher, jeder andere hat das auch. Aber wir werden eher als normal wechseln." Denn schließlich will die Mannschaft auch 2014 noch mit tollen Auftritten begeistern.