powered by Motorsport.com
  • 11.12.2015 12:25

  • von Lawrence Barretto (Haymarket)

Fernando Alonso: Formel 1 schützt die kleinen Teams zu sehr

Fernando Alonso ist der Meinung, dass die Formel 1 weniger Rücksicht auf die kleinen Teams nehmen sollte - Er wünscht sich Regeln wie vor zehn Jahren

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso findet, dass die Formel-1-Bosse sich zu sehr damit beschäftigen, den unabhängigen Teams zu helfen, obwohl in der Meisterschaft nur die Besten überleben sollten. Die Formel 1 hat Maßnahmen beschlossen, um die Kosten zu senken. Darunter die Einschränkung von Testfahrten, die Reduzierung der Zeit im Windkanal und eine Obergrenze von Mitarbeitern.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Kein Mitleid: Fernando Alonso hat kein Verständnis für die kleinen Teams Zoom

Aktuell sind die Teams auf zwei Tests vor der Saison und zwei Tage, an denen sie zu Werbezwecken 100 Kilometer absolvieren dürfen, beschränkt. Ein stärker Fokus liegt nun auf CFD. Auf die Frage, was er 2017 ändern würde, wenn er die Regeln bestimmen könnte, antwortet Alonso: "Größere Motoren, mehr Leistung, mehr Aero, mehr Freiheiten für die Teams bei der Entwicklung und mehr Tests."

"Ich denke, das wäre etwa so wie die Formel 1 vor zehn Jahren", erklärt der Spanier und ergänzt: "Ich weiß, dass es manchmal teurer war. Allerdings verursachen jetzt die Simulatoren und andere Technologien höhere Kosten. Wenn sich manche Teams die Tests nicht leisten können, dann ist das ihr Problem. So ist der Sport eben. Real Madrid kann sich die besten Spieler kaufen und andere Teams können das nicht. Dafür können sie sich nicht entschuldigen."

"In der Formel 1 gibt es immer den Drang, die kleinen Teams zu beschützen. Aber wenn sie manchmal nicht testen können, dann können sie das eben nicht", so Alonso. Der Plan für 2017 sieht vor, dass die Formel-1-Autos pro Runde fünf bis sechs Sekunden schneller werden sollen. Außerdem sollen die Boliden mit größeren Hinterreifen und breiteren Front- und Heckflügeln aggressiver aussehen.


Fernando Alonso fährt MotoGP

Obwohl Alonso schnellere Autos bevorzugt, ist er sich unsicher, ob die geplanten Änderungen einen positiven Einfluss auf die Formel 1 haben. "Die Erwartung ist, ein schnelles Formel-1-Auto zu haben, denn momentan haben wir ein langsames Formel-1-Auto", sagt Alonso und ergänzt: "Ein schnelles Auto wäre besser für die Show und die Zuschauer. Aber es ist schwer zu sagen, was wir für bessere Rennen brauchen."

"Wenn sie manchmal nicht testen können, dann können sie das eben nicht." Fernando Alonso

"Wenn man sich dieses Jahr ansieht, dann gab es vier oder fünf langweilige Rennen, in denen nichts passiert ist. Dann gab es plötzlich zwei spektakuläre Rennen, obwohl sich nichts verändert hat", sagt Alonso und fügt hinzu: "Es sind die gleichen Autos und die gleichen Teams. Selbst auf manchen Strecken sieht man in einem Jahr ein langweiliges Rennen und im nächsten Jahr ist es spektakulär."