• 28.03.2011 09:54

  • von Stefan Ziegler

Fernandes: "Rom wurde nicht an einem Tag erbaut..."

Lotus-Teamchef Tony Fernandes ist sehr zufrieden mit den Fortschritten seines Teams, sieht kurzfristig allerdings noch einige größere Baustellen

(Motorsport-Total.com) - In diesem Jahr soll es dem Lotus-Rennstall von Tony Fernandes gelingen, den Anschluss zum Mittelfeld der Formel 1 herzustellen. Beim Saisonauftakt in Australien fand sich die Mannschaft aber in ihrer gewohnten Position dahinter wieder. Fernandes zeigt sich dennoch zuversichtlich, schon bald die nötigen Fortschritte machen zu können, um sein Team in der Startaufstellung nach vorne zu bringen.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli und das Lotus-Team wollen schon bald ins Mittelfeld vorfahren

Immerhin: Jarno Trulli sah beim ersten Rennen des Jahres die Zielflagge und klassierte sich aufgrund der Disqualifikation der beiden Sauber-Fahrzeuge auf dem 13. Rang - und vor den direkten Rivalen von Marussia-Virgin. "Es war eine Feuertaufe, die viele enttäuscht hat.Mich aber nicht, denn Rom wurde ja schließlich auch nicht in einem Tag erbaut", hält Teamchef Fernandes rückblickend fest.

"Unsere Mannschaft ist gerade einmal 18 Monate alt. Wir mussten bei Null beginnen. Kein Team in der Startaufstellung musste so vorgehen, wie wir. Wenn ich richtig informiert bin, war Stewart das bis dato letzte Team, das einen solchen Weg wählte. Nun hört dieser Rennstall auf den Namen Red Bull", erläutert der malaysische Geschäftsmann. Letztere hätten aber eine andere Ausgangslage gehabt.

"Nur um diesen Sachverhalt im richtigen Licht darzustellen: Als Red Bull das Jaguar-Team übernahm, verfügten sie damit bereits über großartige Anlagen, brauchten aber trotzdem noch weitere fünf Jahre, um zu dem Punkt zu gelangen, an dem sie heute sind", meint Fernandes. Sein Team müsse derzeit aber noch kleinere Brötchen backen. Vor allem die Technik sei noch nicht vollkommen rennbereit.


Fotos: Lotus, Großer Preis von Australien


"Wir haben uns selbst ein Bein gestellt, indem wir unseren Fahrern eine schlechte Servolenkung zur Verfügung stellten. Wir kümmern uns aber gerade darum, für Abhilfe zu sorgen. Wir bezahlen jetzt halt den Preis für die schlechte Zuverlässigkeit beim Testen. Darunter werden wir noch ein paar Rennen lang leiden, doch ab der Türkei sollten wir einige große Fortschritte sehen", sagt Fernandes.

"Ich bin jedenfalls mehr überzeugt denn je, dass wir unseren Fünfjahres-Plan erfüllen werden. Zudem bringen wir in den kommenden Monaten eine neue kommerzielle Strategie an den Start. Das alles ist überaus aufregend und ich genieße jede einzelne Minute", gibt der Lotus-Teamchef zu Protokoll. "Der Saisonauftakt in Australien war zwar sehr hart für uns, doch die Zukunft sieht prächtig aus."