Felipe Massa vor Trulli Schnellster in Barcelona

An einem betriebsamen Tag in Barcelona fuhr Felipe Massa Bestzeit vor den beiden Toyota-Piloten - Liuzzi starker Fünfter

(Motorsport-Total.com) - Vom oftmals irritierenden Wind in Barcelona sind die Teams bei den heutigen Testfahrten auf dem 'Circuit de Catalunya' verschont geblieben, dafür war der Himmel bewölkt und die Temperaturen kletterten nie über die 15-Grad-Marke, sondern blieben stets knapp darunter. Tagesbestzeit fuhr bei diesen Bedingungen Felipe Massa.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Nach dem Defekt konnte Montoya sein Testprogramm nicht mehr fortsetzen

Der Sauber-Petronas-Pilot setzte damit die Testwoche erfolgreich fort und bestätigte die positiven Eindrücke, die sein Team bisher mit den Michelin-Reifen gesammelt hat. Massas Bestzeit in der 24. seiner insgesamt 74 Runden lag bei 1:14.661 - rund eine halbe Sekunde langsamer als die bisherige Bestmarke der Wintertests 2004/05 in Barcelona. Allerdings rollte er am Nachmittag auch einmal mit technischem Defekt aus.#w1#

Überaus zufriedene Gesichter bei Toyota

Die Plätze zwei und drei belegten die Toyota-Fahrer Jarno Trulli (+ 0,220) und Ralf Schumacher (+ 0,333). Mit 96 beziehungsweise 95 Umrundungen des 'Circuit de Catalunya' war das Toyota-Team heute am fleißigsten. Generell macht sich beim Rennstall aus Köln mit den beiden Neuzugängen Aufbruchstimmung breit, was man daran merkt, dass neben Technikchef Mike Gascoyne auch Teampräsident John Howett persönlich nach Barcelona gekommen ist. Einziger Wehrmutstropfen: Einmal blieb einer der rot-weißen Boliden in der Boxengasse stehen.

Mark Webber wurde an seinem zweiten ernsthaften Testtag für BMW-Williams mit 0,583 Sekunden Rückstand Vierter, er konnte aber in der 27. von insgesamt 80 Runden seine Bestmarke von gestern um 125 Tausendstelsekunden unterbieten. Der Australier fällt diese Woche vor allem durch seine herausragende Arbeitsmoral auf, sucht ständig den Kontakt zu den Ingenieuren und kommt auch mit den Bremsen, die ihm anfangs noch Probleme bereitet haben, immer besser zurecht.

Liuzzi katapultierte sich am Ende noch nach vorne

Wenige Minuten vor Ende der heutigen Session sorgte Vitantonio Liuzzi für die große Überraschung des Tages: Mit einer Zeit von 1:15.251 (+ 0,690) nach 89 Runden sicherte er sich den fünften Platz, fast eine Sekunde vor seinem Red-Bull-Teamkollegen Christian Klien (11./+ 1,595). Damit gab der Formel-3000-Champion die beste Antwort auf Aussagen von Dietrich Mateschitz, wonach es unter Umständen besser sein könnte, Liuzzi zunächst nur als Testfahrer ins Team zu holen. Mateschitz - heute selbst in Barcelona - und Liuzzi haben sich in der Box auch angeregt unterhalten.

Giancarlo Fisichella (6./+ 0,743/86 Runden) fand ein besser zu seinem Fahrstil passendes Setup des R24 von Renault als gestern und fühlte sich während seiner gut 400 Testkilometer am heutigen Tag recht wohl. Unmittelbar hinter ihm landete BMW-Williams-Testpilot Antonio Pizzonia auf Position sieben. Der "Jungle Boy" war wieder langsamer als sein früherer Jaguar-Teamkollege Webber, hielt seinen Rückstand auf die Spitze mit 885 Tausendstelsekunden in der schnellsten seiner 49 Runden aber in Grenzen.

Montoya musste nach mechanischem Versagen aussteigen

Der Tagesschnellste von gestern, Juan-Pablo Montoya, setzte sein Eingewöhnungsprogramm bei McLaren-Mercedes fort, spulte 55 Runden auf der 4,727 Kilometer langen Strecke ab, blieb allerdings am Nachmittag mit einem mechanischen Versagen links vorne stehen, nachdem er durch das Kiesbett gerodelt war. Mit 1,167 Sekunden Rückstand klassierte er sich nur an achter Stelle, dennoch wirkte er gut gelaunt - ebenso wie Vater Pablo, der seinen Sohn diese Woche auf Schritt und Tritt verfolgt.

Nur 43 Tausendstelsekunden Rückstand auf seinen kolumbianischen Teamkollegen hatte der Testfahrer der "Silberpfeile", Alexander Wurz - neuerdings übrigens mit etwas längeren Haaren als gewohnt -, als Neunter. Beide McLaren-Mercedes-Piloten waren mit dem MP4-19B unterwegs. Hinter Wurz reihte sich Luca Badoer (Ferrari/+ 1,434/46 Runden) ein, gefolgt von Klien - heute übrigens unter Beobachtung seines Vaters Johannes - und Marc Gené (Ferrari/+ 2,198/106 Runden).

BAR-Honda schon mit neuen 2005er-Heckflügeln unterwegs

15. und Letzter wurde Franck Montagny (Renault) mit 2,836 Sekunden Rückstand. Unmittelbar vor ihm landeten die beiden BAR-Honda-Fahrer Enrique Bernoldi (+ 2,203/114 Runden) und Jenson Button (+ 2,255/44 Runden): Button war mit dem "Concept Car" unterwegs, welches bereits über den neuen Motor und das neue Getriebe verfügt, während Bernoldi mit dem 006 aus der vergangenen Saison einmal auf der Strecke stehen bleiben musste. Beide hatten jedoch schon den 2005er-Frontflügel am Auto.

Die Testfahrten in Barcelona, die übrigens ein ungemein hohes Medieninteresse genießen, werden noch bis Samstag fortgesetzt. Am Samstag werden jedoch nur noch Michelin-Teams anwesend sein, weshalb die Strecke künstlich bewässert werden soll, damit der französische Reifenhersteller seine neuen Regenreifen testen kann. In den vergangenen Jahren waren die profilierten Pneus für Schlechtwetter ja stets die größte Schwäche von Michelin.

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