• 23.10.2007 11:35

Fast Facts: Toyotas Saison 2007 in Zahlen

Was Sie immer schon wissen wollten: Aus so vielen Teilen besteht ein Formel-1-Auto, so viel wird von den Teams gegessen - und vieles mehr...

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Brasilien war das 17. Rennen der Saison und gleichzeitig das 105. Grand-Prix-Wochenende, an dem Toyota dabei ist. Aber darüber hinaus gibt es noch eine Reihe weiterer Zahlen, durch die man einen Blick hinter die Kulissen des Teams bekommt.

Titel-Bild zur News: Toyota-Nase

Hinter den Kulissen wird bei Toyota so hart wie überall sonst gearbeitet

Toyotas Ziel ist natürlich der Erfolg auf der Strecke. Etwa 650 Teammitglieder aus 32 Ländern arbeiten in der Fabrik in Köln, um den Formel-1-Traum Realität werden zu lassen.#w1#

Ein Formel-1-Wagen ist aus etwa 9.000 Einzelteilen zusammengesetzt, wobei der Motor das komplexeste Bestandteil ist. Er allein besteht aus 4.500 Teilen, die zusammen für die nötige Power in einem Grand-Prix-Rennen sorgen.

80 Arbeitsstunden für den Motorenzusammenbau

Solch eine komplexe Hightech-Maschine muss sorgfältig zusammengebaut werden. Zwei Techniker verbringen fünf Tage damit, jeden RVX-07-Motor zusammenzubauen. Insgesamt werden also 80 Arbeitsstunden benötigt, um das Herz des TF107-Modells zum Schlagen zu bringen.

Wenn es um die Produktion geht, kann Toyota dank der als "Toyota-Way" bekannten Richtlinie eine weitere Stärke ausspielen. Die Umsetzung dieser Richtlinien und der Ehrgeiz (im Japanischen: "kaizen"), sich ständig verbessern zu wollen, ermöglichten es, die Herstellung eines Zylinderkopfes von zehn Wochen auf 14 Tage zu reduzieren.

Nachdem das Auto das Zeichenbrett verlassen hat und dank der hochqualifizierten Techniker auf die Rennstrecke gebracht wurde, geht "kaizen" weiter: Auf der Suche nach einer ständigen Leistungsverbesserung des Wagens kann das Team an der Strecke zwischen 20 verschiedenen Einstellungen für den Heckflügel wählen.

Nicht zu vergessen: die Rolle der Reifen bei der Suche nach dem richtigen Setup für das Auto! Die Bridgestone-Reifen werden mit 1,1 Bar aufgepumpt, aber allein ein Unterschied von 0,05 Bar kann einen beträchtlichen Unterschied im Handling des Wagens ausmachen. Je nach den Streckenverhältnissen werden die Reifen auf trockener Piste zwischen 80 und 100 Grad heiß, auf nasser Piste zwischen 55 und 70 Grad. Aber in der Formel 1 ist alles dynamisch, sogar das Gewicht der Reifen: Normalerweise wiegt ein Reifen inklusive Felge zehn Kilogramm, aber während des Rennens verliert er aufgrund des sich ablösenden Gummis etwa ein halbes Kilo.

Aufgrund der zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten bei nahezu jedem Bestandteil des Autos würden sich die Ingenieure und Fahrer ziemlich schwer tun, das perfekte Setup zu finden - gäbe es da nicht die elektronischen Sensoren, die das Verhalten des Autos beim Fahren überwachen. Beim Modell TF107 liefern 250 Sensoren bis zu 1.300 unterschiedliche Datenwerte.

Waldemar Klemm, IT-Chef bei Toyota: "Nachdem wir die Daten aus dem Auto haben, schicken wir sie zum Beispiel nach Köln. Dort verändern wir verschiedene Punkte und schicken die Ergebnisse direkt zurück, sodass wir sie sofort an der Strecke nutzen können."

350 Gigabyte an Telemetriedaten

Toyota-Kommandostand

So sieht der Kommandostand von Toyota für die Rennwochenenden aus Zoom

Dabei handelt es sich um keine Kleinigkeit, denn jährlich werden etwa 350 Gigabyte an Telemetriedaten von den IT-Systemen an den Strecken zu den Rechnern in der Fabrik geschickt. Die Datentransferrate liegt dabei bei 400 Kilobyte pro Sekunde.

Und das ist wesentlich schneller als jene Zeit, die die Teammitglieder benötigen, um von Köln zu den Rennstrecken auf fünf Kontinenten zu fliegen. Um alle 17 Rennen in dieser Saison zu besuchen, waren die Teammitglieder 230 Stunden in der Luft und haben in 60 Hotels 7.000 Betten belegt.

Aber die Menschen sind nur ein Teil des Toyota-Teams auf Reisen. Zwischen 37 und 41 Tonnen an Ausrüstung, davon allein eine Tonne an Kabeln, werden ebenfalls zu jedem Rennen auf die Reise geschickt. Für den Transport werden vier LKWs und zwei weitere, die das Motorhome transportieren, benötigt.

Neben den Autos und den Ersatzteilen werden an den Rennstrecken auch Dinge des täglichen Lebens gebraucht. Die Cateringcrew sorgt mit 80 Kilogramm Fleisch, 100 Kilogramm Obst und Gemüse sowie 20 Kilogramm Nudeln dafür, dass die 80 Teammitglieder am Rennwochenende nicht hungern müssen.

Teammanager Richard Cregan: "Die Tage sind oft sehr, sehr lang und die Leute arbeiten bis spätabends. Deshalb ist es eine große Herausforderung, sicherzustellen, dass diese Leute die richtige Arbeitsumgebung bekommen."

Diese anstrengende Arbeit bleibt von der Außenwelt nicht unbeobachtet. Aber um zeigen, was das Team leistet, hat die PR-Abteilung im Jahr 2007 für die Medien weltweit 18 Videonachrichten, 43 schriftliche Sonderbeiträge, 112 Pressemitteilungen und mehr als 1.500 Fotos herausgegeben.