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Fanartikelhändler verdienen an Ralf Schumachers Erfolge
Während sich Ralf Schumacher-Fanartikel wie warme Semmeln verkaufen, laufen Frentzen-Artikel so gut wie gar nicht
(Motorsport-Total.com/sid) - Ralf Schumacher ist nicht nur auf der Formel-1-Piste auf der Überholspur. Vor dem Heimrennen auf dem Nürburgring ist der BMW-Williams-Pilot nach seinem ersten Triumph im Bruderduell bei den Fans und vor allem den "fliegenden Händlern" zum neuen Liebling geworden. "Ralfs Erfolge sind das Beste, was uns passieren konnte. Michaels Fans waren gesättigt, jetzt läuft das Geschäft wieder", erklärte der Engländer Mark, der bereits seit fünf Jahren mit seinem Merchandising-Laden rund um die Welt fliegt.

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Grölen und Saufen bis Schumi kommt - Fans auf dem Nürburgring
"Eine Pole Position oder ein Sieg für Ralf und es würde für uns ein Mega-Sonntag. Dann brennt die Hütte", sagt der Brite und hofft beim Großen Preis von auf das nächste "blaue Wunder". Eigentlich war das Geschäft mit den Formel-1-Accessoires für die Händler wieder rückläufig. "Der Höhepunkt des Schumi-Booms war vor zwei Jahren. Aber Ralf hat das Business wieder belebt", erklärt der Verkäufer.
Durchschnittlich erwirtschaftet ein Merchandising-Laden an den drei Renntagen um die 70.000 Mark, doch bei einem Schumacher-Sieg könnte am Nürburgring schon die 100.000er-Marke überschritten werden. "Die Deutschen sind weltweit die besten Kunden. Die sind vollkommen verrückt", erläutert der "fliegende Händler".
"Zwei Siege machen Ralf noch nicht zu einem Top-Mann in diesem Bereich, aber wie ich ihn kenne, werden noch weitere folgen", sagt Schumi-Manager Willi Weber zum gestiegenen Interesse an seinem jüngeren Schützling. Die Händler am Ring melden 70 Prozent Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Zudem kaufen die Fans des "kleinen Schumi" im Schnitt mehr und vor allem teuere Artikel.
Die klassischen "Rotkäppchen" haben ihre Grundausstattung bereits, höchstens die neue Weltmeister-Kappe oder ein T-Shirt verführt noch einmal dazu, 120 bis 200 Mark ausgeben. Mit "Schumi II" kann ein Händler dagegen bis zu 3.000 Mark an einem Kunden verdienen. Ralf steht vor allem bei den weiblichen Fans auf der Pole Position. "Er ist so süß und hat Humor. Für mich ist er der Beste ", schwärmt Bianka aus Dortmund, die ein T-Shirt mit dem Foto des angehimmelten Stars trägt und wie ihre mitgereisten Freundinnen auf ein Autogramm ihres Lieblings hofft.
Die Nummer eins bei den meist männlichen Motorsport-Freaks ist aber immer noch Michael Schumacher. "Ralf ist okay, aber Schumi ist und bleibt der Beste. Erst wenn er aufhört, darf Ralf Weltmeister werden", meint Friedrich aus Kassel, der jährlich zusammen mit einem Freund drei Rennen besucht. Seine Michael-Schumacher-Kollektion hat er sich von Freunden und Familie schenken lassen.
Dagegen lässt sich Frank aus Bösdorf die Formel-1-Liebe einiges kosten. Der Schumi-Fan, von Kopf bis Fuß in rot gekleidet, besucht mit seinem Sohn Danny, einem großen Ralf-Anhänger, fast alle Rennen. Jährlich gibt der frühere Hobby-Rallyepilot neben den gut 20.000 Mark Reiskosten pro Person auch noch rund 3.000 Mark für das richtige Outfit aus.
Überrascht wurden die "fliegenden Händler", die vor den Toren jeder Rennstrecke ihre Waren anbieten, von dem großen Interesse an Artikeln von Sauber-Pilot Nick Heifeld. "Quick Nick ist der Shooting-Star der Saison. Damit hätten wir nicht gerechnet", erklärt der Kanadier Craig. An seinem Stand hat aber auch die Nachfrage nach Artikeln von Silberpfeil-Pilot David Coulthard angezogen: "Wir verkaufen 60 Prozent mehr als im letzten Jahr." Nur mit Heinz-Harald Frentzen und Jordan machen die Händler keine guten Geschäfte: "Außer der Kappe verkaufen wir so gut wie gar nichts."

