• 29.10.2011 17:23

  • von Dieter Rencken & Fabian Hust

Fahrverzicht im Qualifying: Keine Lösung in Sicht

Hinter den Kulissen wurde das Problem des Fahrverzichts im Top-10-Qualifying diskutiert, doch eine Reglementanpassung ist nicht in Sicht

(Motorsport-Total.com) - Aus sportlicher Sicht war die Qualifikation zum Großen Preis von Indien wieder einmal teilweise eine Farce. Denn mit Adrian Sutil, Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari verzichteten wieder einmal drei Piloten darauf, im letzten Qualifying-Durchgang eine gezeitete Runde zu fahren.

Titel-Bild zur News: Paul Hembery

Paul Hembery: Die Kommission sieht keinen Grund für Veränderungen

Beim Rennen zuvor in Südkorea waren es mit den beiden Force-India-Piloten zwei Fahrer, die auf eine gezeitete Runde verzichteten, beim Rennen in Suzuka mit Kamui Kobayashi, Michael Schumacher und den beiden Renault-Piloten gar vier Fahrer.

Den Fahrern und Teams kann man für dieses Verhalten keinen Vorwurf machen, schließlich bewegen sie sich im Rahmen des Reglements und versuchen, ihre Chancen auf Erfolg im Rennen zu maximieren, da sie sich bewusst sind, dass sie gegen die Konkurrenz vor sich keine Chance haben, jedoch besser aufgestellt sind, wenn sie im Rennen frischere Reifen haben.

Hinter den Kulissen hat man diese Situation bereits diskutiert, jedoch sieht man keinen Handlungsbedarf: "Wir hatten gestern Abend ein sehr konstruktives Treffen mit den Teams", verrät Pirellis Motorsportdirektor Paul Hembery. "Wir waren uns alle einig, dass die aktuelle Situation eine gewisse Taktik für den Renntag ermöglicht. Im Augenblick sehen wir keine Veranlassung, etwas daran zu ändern. Sollte sich die Situation irgendwann anders darstellen, dann können wir eingreifen."

Ganz offenbar sieht man in der Kommission keinen Anlass dazu, per Reglement sicherzustellen, dass auch im letzten Durchgang alle Piloten auf die Strecke gehen: "In der Kommission sind unter anderem Vertreter von Promotern und TV-Anstalten vertreten, auf der anderen Seite können aber auch dort die Teams ihre Sicht der Dinge darlegen."

Eine Lösung wäre es, die Anzahl der Reifen für jene Fahrer zu erhöhen, die es in den dritten Qualifying-Durchgang schaffen. Das würde jedoch die Kosten nach oben schnellen lassen, da natürlich für alle Autos im Feld ein zusätzlicher Satz Reifen bereitgehalten werden müsste. Und eigentlich hatte man sich in der Formel 1 Sparmaßnahmen wie die Reduktion der Reifensätze auferlegt.

"Aus meiner ganz persönlichen Sicht kann ich nur sagen: Wir werden das tun, was der Sport von uns verlangt", so der Brite weiter. "Wenn alle glücklich sind, dann sind wir es auch. Wenn sie nicht glücklich sind, dann werden wir Lösungen anbieten."