Fahrerkollegen froh über Schumachers Entschuldigung
Michael Schumacher hat sich bei einem 'GPDA'-Treffen für die Kollision mit Nick Heidfeld in Melbourne entschuldigt - Kollegen erleichtert
(Motorsport-Total.com) - Dass sich am Rande des Malaysia-Grand-Prix auch die Fahrergewerkschaft 'GPDA' zu einem Treffen zusammenfand, passte gut in die Reihe der Ereignisse. Nach dem Australien-Grand-Prix gab es viel Schelte für Michael Schumacher, der in Melbourne mit Nick Heidfeld kollidierte. Dabei, so der Weltmeister, habe er sich schon am Donnerstag mit dem Mönchengladbacher unterhalten, und den Vorfall könne man nun "ad acta legen".

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Auch Mark Webber (links) ist erleichtert: "Nun ist es aus der Welt"
Seine Fahrerkollegen in der Formel 1 sahen dies aber nicht ganz so. Während des 'GPDA'-Treffens am Freitag sei auch der Unfall angesprochen worden. Die Meldung von 'AFP', wonach alle Fahrer außer dem Weltmeister selbst nach einer Abstimmung eine Entschuldigung forderten, sei aber aus der Luft gegriffen. Vielmehr habe man Kritik daran geübt, dass Schumacher seine Position zwei Mal verteidigte und dabei innerhalb der Bremszone auch zwei Mal die Linie wechselte.#w1#
"Es wurde innerhalb der 'GPDA' alles sehr offen besprochen und ist nun aus der Welt", wird Mark Webber von 'Autosport-Atlas' zitiert. "Eine Abstimmung hat es nicht gegeben, so intelligent sind wir nicht. Wir haben über die Moral von dem, was passiert ist, geredet. Als Fahrer sind wir nicht gerade sehr erfreut, wenn man in der Bremszone hin und her wandert. Michael hat seine Position ein Mal klar verteidigt, dann hat er es ein zweites Mal gemacht und damit Nick in das Gras geschickt."
Die Stimmung soll dabei aber keineswegs aufgeregt gewesen sein, vielmehr waren die Gespräche vom Sicherheitsdenken geprägt. "Sie hatten ihre Diskussionen und damit alles geklärt", so Jacques Villeneuve. "Wir alle haben diskutiert, um sicherzustellen, dass wir eine klare Vorstellung darüber haben, was akzeptabel ist und was nicht."
Auch Heidfeld hat die Kollegen beeindruckt, denn obschon Schumacher zunächst der Darstellung widersprach, hielt der Mönchengladbacher an seiner Meinung fest. "Nick hat seinen Standpunkt sehr gut dargelegt", bestätigte David Coulthard. "Seiner Meinung hat niemand widersprochen, nur eben Michael zu Beginn. Aber nach etwas Überredung hat er erkannt, dass es nicht vernünftig gewesen wäre, dem nicht zuzustimmen."
"Wir haben ein 'Gentleman's Agreement', wonach wir in den Bremszonen nicht die Linie wechseln. Damit wollen wir Zwischenfälle vermeiden, die einen Fahrer letztlich auch umbringen können", so der Schotte weiter. "Michael hat akzeptiert, dass er die Linie gewechselt hat, sogar zwei Mal, und wird sich bemühen, es künftig nicht mehr zu machen. Die Zeit wird zeigen, ob das wieder passiert."

