GP Frankreich
F1-Talk am Donnerstag im Video: Russell & Mercedes 2022 schon entschieden?
Was am Medientag in Le Castellet los war: +++ Pirelli-Boss Isola klärt auf: Das hat zu den Reifenschäden geführt +++ Bottas & Russell: Das sagen sie zu den Gerüchten +++
Ab 19 Uhr auf YouTube: Das war der Medientag!
Ab heute gibt's wieder unseren täglichen Livestream am Rennwochenende mit Christian Nimmervoll und Kevin Scheuren! Auf unserem YouTube-Kanal von Formel1.de haben die beiden die wichtigsten Themen vom Medientag in Frankreich aufgearbeitet.
Es ging unter anderem um die Zukunft von Valtteri Bottas und George Russell, außerdem natürlich um die Pirelli-Reifenschäden und die kontroversen Aussagen von Max Verstappen und Lewis Hamilton dazu.
Die Themen am Donnerstag:
- Nach Zoff mit Mick: Masepin zeigt keine Einsicht
- Ocon: Was hinter seinem neuen Vertrag steckt
- 2022 im Mercedes? Russell weicht Frage aus!
- Angeblich Boykott der Formel-1-Fahrer gegen Pirelli
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Russell & Mercedes: Alles schon entschieden?
Christian Nimmervoll hat direkt bei Bottas & Russell nachgefragt, was dran ist an den Gerüchten über das Mercedes-Cockpit 2022. Weitere Formel-1-Videos
Vettel: So hat er den Baku-Podestplatz gefeiert
Wie hat eigentlich Sebastian Vettel seinen ersten Podestplatz mit Aston Martin gefeiert? "Das war definitiv unser bestes Rennen in diesem Jahr", strahlt der Heppenheimer und fügt hinzu: "Für mich selbst war es großartig, wieder auf dem Podium zu stehen, das erste mit dem Team in diesem Jahr. Und wir hatten ein paar Drinks nach dem Rennen und hatten Spaß beim Zusammenpacken", lächelt er verschmitzt.
Man habe die Arbeit und das Vergnügen nach dem Rennen einfach kombiniert, so Vettel.
Meinung: Kann Mercedes Bottas' Pace noch tolerieren?
Wir haben uns umgehört im Motorsport Network und einige Kollegen genau diese Frage gestellt: Kann Mercedes diese schwachen Ergebnisse tolerieren? Die Redaktion ist sich nicht einig, wie man in dem Beitrag nachlesen kann.
Auch unser Chefredakteur Christian Nimmervoll hat einen Meinungsbeitrag beigesteuert. Er schreibt: "Ich bin mir sicher, Valtteri gehört zu den acht besten Fahrern in der Formel 1. [...] Und wenn Lewis nicht sein Teamkollege wäre, hätte Bottas sicher schon einen Titel gewonnen."
- Lesetipp: Kann sich Mercedes die Ergebnisse von Bottas leisten?
Formel-1-Technik: Die besten Bilder aus Frankreich!
Mein Kollege Stefan Ehlen hat mittlerweile auch unsere Technik-Fotostrecke mit Schnappschüssen aus Frankreich gut gefüllt. Darin unter anderem zu sehen: verschiedene Frontflügel-Varianten von Ferrari!
Masepin: Werde es Mick nicht zu einfach machen
Ein Nachtrag noch aus der Pressekonferenz. Denn vorhin wurde Nikita Masepin auch noch einmal explizit gefragt, ob er sich bei Mick Schumacher für die Aktion entschuldigt habe. Der Russe entgegnet zögerlich: "Die Diskussionen innerhalb des Teams sollten auch innerhalb des Teams bleiben. Wie auch immer, wenn das bereits rausgekommen ist, dann werde ich es sagen, dass ich mich bei ihm entschuldigt habe, wenn er so gefühlt hat."
Nachsatz: "Und er war eindeutig verärgert." Aber der Russe betont auch: "Es ist sehr wichtig, dass er nicht erwartet, dass ich es ihm zu einfach mache."
Schumacher: "Anderer Fahrer" als zu Saisonbeginn
Und noch etwas Interessantes hat der Deutsche heute gesagt: "Ich bin ein anderer Fahrer als beim ersten Rennen", erklärt er. Schumacher betont, das sei eines seiner größten Ziele gewesen, die stetige Verbesserung bis zum Saisonende.
Was meint er konkret mit "anderer Fahrer"? "Man kann es am besten so erklären: Selbst wenn ich mich im ersten Rennen im Auto gut ausgekannt habe, weiß ich jetzt, die ganzen Dinge und Hilfestellungen im Auto auch zu nutzen", erläutert er. Dementsprechend wohl fühle er sich mittlerweile im VF-21.
Schumacher: "... die Wolken von unten gesehen"
Nach der Pressekonferenz wollen wir uns nun anhören, was Mick Schumacher in seiner deutschen Medienrunde zu sagen hatte. Er wurde unter anderem, wie schon in der Pressekonferenz, auf das heikle Manöver von Teamkollegen Nikita Masepin angesprochen. "Ich bin immer noch erstaunt", gibt der Rookie zu.
Denn: "Wenn da der Frontflügel auf das Hinterrad kommt und man Luft unter das Auto kriegt, dann hätte ich wahrscheinlich die Wolken von unten gesehen." Er selbst hätte es "wahrscheinlich nicht so gemacht", merkt er an.
"Der Grund, warum ich mich recht stark darüber aufgeregt habe, ist, dass er so aggressiv in dieser Situation gegenüber seinem Teamkollegen reagiert hat." Schumacher hofft, dass solch eine Aktion nicht noch einmal passieren wird.
Alonso: "Weiß nicht, was die Leute erwartet haben"
Fernando Alonso reagiert in der Pressekonferenz ein wenig gereizt auf Aussagen, wonach er noch nicht wieder zu alter Topform gefunden habe. Er kontert: "Ich weiß nicht, was die Leute erwartet haben von meinem Comeback." Er sehe die Schwierigkeiten nicht, die er angeblich habe und auf die manche Beobachter andauernd verweisen würden.
Seit dem Rennen in Portugal habe er ein verändertes Gefühl im Auto verspürt, schildert er - zum Positiven. In Aserbaidschan konnte er schließlich sein bislang bestes Ergebnis einfahren mit P6. "Ich wusste nicht woher der sechste Platz kam", lacht er und merkt auch an: "Die Rennpace war nicht großartig, aber wir haben Punkte verdient."
Mit welchen Erwartungen darf Alpine ins Heimrennen in Le Castellet gehen? "Ich bin positiv eingestellt. Wenn man Portimao und Barcelona als Vergleich heranzieht, da gab es einen positiven Trend. Ich sehe also keinen Grund, warum wir hier nicht konkurrenzfähig sein sollten."
Ocon über Alpine-Vertrag: "Last von Schultern" gefallen
Die letzte Runde in der Pressekonferenz ist angebrochen: Fernando Alonso und der zweite Lokalmatador, Esteban Ocon, von Alpine dürfen das Grande Finale bestreiten. Der Franzose wird gleich auf seine Vertragsverlängerung angesprochen. Er hat bekanntlich für drei weitere Jahre bei Alpine unterschrieben. "Fantastische Neuigkeiten", strahlt er.
Ihm sei "eine Last von den Schultern" gefallen, jetzt könne er sich vollkommen aufs Fahren konzentrieren. "Ich fühle mich gut integriert im Team. Wir arbeiten gut zusammen. Wir haben eine gute Chance nächstes Jahr. Das ist der perfekte Platz für mich."
Was bedeutet das für seine Beziehung zu Mercedes? "Ich bin komplett bei Alpine, es gibt aber immer noch Verbindungen mit Mercedes. Es wird aber keine Zusammenarbeit mit dem Mercedes-Team geben."
Russell über Zukunft: "Nichts in Stein gemeißelt"
Williams-Fahrer Russell muss gleich zu Beginn einige Fragen zu seiner Zukunft beantworten. Denn in italienischen Medien wurde das Gerücht gestreut (siehe weiter unten), dass er bereits darüber informiert wurde, 2022 das Bottas-Cockpit bei Mercedes zu erben. Nun stellt der Brite klar: "Nichts ist in Stein gemeißelt für nächstes Jahr. Ich bin Williams-Pilot und habe noch keinen Vertrag für die Zeit danach unterschrieben."
Ihm seien die Spekulationen rund um seine Person bewusst, merkt er schmunzelnd an. "Natürlich möchte ich meine Zukunft aussortieren. Normalerweise passieren diese Dinge in der Sommerpause."
Nachsatz: "Ich genieße einfach diese Neugierde, nicht zu wissen, was die Zukunft für mich bereithält."
Leclerc: Das ist die größte Schwäche des SF21
Wir sind beim vorletzten Pärchen angekommen: Charles Leclerc und George Russell. Der Monegasse wird darauf angesprochen, dass er vor dem Rennwochenende in Aserbaidschan von sehr niedrigen Erwartungen gesprochen hatte - dann fuhr er auf die Poleposition! Daher meint er vor diesem Wochenende: "Hoffentlich liege ich wieder falsch mit meiner Einschätzung!"
Denn Ferrari rechnet in Frankreich nicht damit, wieder um die Spitzenplätze kämpfen zu können. "Wo es uns im Moment fehlt, das sind die mittelschnellen Kurven", erklärt der Monegasse. "Es geht aber ums Gesamtpaket." Und da müsse die Scuderia noch ein paar Schritte machen, ehe man wieder regelmäßig um Polepositionen und Siege kämpfen könne.
Masepin: "Es gab keinen Zwischenfall"
Nachdem vorhin bereits Mick Schumacher auf die haarige Szene am Ende des Baku-Rennens angesprochen wurde, muss nun auch Nikita Masepin Rede und Antwort dazu stehen. "Ich möchte direkt sein", beginnt er seine Antwort. "Es gab keinen Zwischenfall", klärt er aus seiner Sicht auf. Denn: "Beide Autos sind in einem Stück zurück an die Garage gekommen."
Er gibt aber zu, dass es ein "Missverständnis" gegeben habe. "Ich dachte, er würde die Innenseite wählen, er hat sich für die Außenbahn entschieden. Als ich es bemerkt habe, habe ich nachgegeben." Schließlich gehe es für die Haas-Neulinge nicht um Punkte. Wenn zwei Neulinge am Limit pushen, dann könne es zwangsläufig zu solchen Szenen kommen, meint der Russe.
Wie erklärt er sich dennoch den Wutausbruch von Schumacher noch am Boxenfunk? "Wenn man im Auto sitzt, dann gehen die Emotionen mit einem manchmal durch. Leider werden die Funksprüche übertragen."
Sainz: Ferrari in Frankreich wieder im Mittelfeld
Und es geht auch schon wieder weiter: Carlos Sainz und Nikita Masepin sind an der Reihe. Der Ferrari-Pilot erklärt, dass Aserbaidschan sein persönlich bislang "frustrierendstes Wochenende" des Jahres war. Denn er konnte am Sonntag nicht alles aus dem SF21 herausholen, außerdem unterliefen ihm ein paar Fehler. Aus Sicht des Teams bewertet er Baku dennoch "positiv". Denn die Italiener waren auf einem Low-Downforce-Kurs mit einer langen Geraden recht konkurrenzfähig, vor allem im Qualifying.
Am Samstag habe vor allem Teamkollege Charles Leclerc über dem Potenzial des Autos abgeliefert. Im Rennen seien die Roten dann wieder am Boden der Tatsachen angekommen. Was darf man von Ferrari in Frankreich erwarten? "Die anderen werden weniger Probleme haben, die Reifen aufzuwärmen im Qualifying. Das war unsere Stärke in Baku." Der Vorteil dürfte in Paul Ricard nicht mehr so groß sein. Daher erwartet Sainz einen harten Kampf im Mittelfeld mit McLaren, Alpine und auch AlphaTauri.
Stroll über Reifenschäden: "Gibt nicht viel zu sagen"
Lance Stroll und Antonio Giovinazzi haben mittlerweile Platz genommen. Und auch den Kanadier fragen wir natürlich nach den Reifenschäden und der Pirelli-Erklärung. "Ich habe nicht viel zu sagen", entgegnet Stroll zurückhaltend. Er war immerhin der erste Fahrer in Baku, der durch einen Reifenschaden bei hoher Geschwindigkeit abgeflogen war.
"Wir fahren mit Reifendrücken, die legal vorgeschrieben werden von Pirelli", hält auch er an der Verteidigungsstrategie von Aston Martin und Red Bull fest. "Es lief nichts falsch an unserem Auto. Pirelli wird die Drücke nun wieder erhöhen und sie glauben, dass das die Lösung ist." Stroll scheint davon nicht überzeugt zu sein.
Angesprochen darauf, ob er mit der Erklärung des Reifenherstellers glücklich sei (Verstappen hatte zuvor bereits Kritik geübt), meint er nur: "Es ist schwierig. Ich hoffe, wir sehen keine weiteren Schäden mehr, aus welchen Gründen auch immer." Es mache schließlich keinen Spaß, bei hohen Geschwindigkeiten ohne Vorwarnung abzufliegen.
Schumacher: Hat er noch Vertrauen in Masepin?
Von einem Deutschen zum anderen: Mick Schumacher ist nun dran in der Fahrer-Pressekonferenz, gemeinsam mit Williams-Fahrer Nicholas Latifi. Der Haas-Pilot wird noch einmal auf die heikle Szene zu Rennende in Baku mit Teamkollegen Nikita Masepin angesprochen. Er erklärt, dass es nach dem Grand Prix ein Treffen gegeben habe. "Nachdem er das Video gesehen hat, hat er sich entschuldigt." Die Sache sei damit erledigt.
"In dem Moment selbst war es verwirrend. Denn ich habe das nicht erwartet, speziell zwischen Teamkollegen", gibt Schumacher zu. Wir erinnern uns: Als er Masepin in Baku auf Start-Ziel mit Überschuss in der letzten Runde überholen wollte, zuckte der Russe kurz nach rechts rüber.
Schumacher äußert zwar Verständnis dafür, dass man in der letzten Runde noch kämpfen möchte. Er betont aber auch, dass man in einer solchen Situation nicht einfach abgestoppt werden dürfe. "Das hat er versucht. Es war für mich unerwartet, daher habe ich danach auch so reagiert."
Gefragt danach, ob er noch vollständiges Vertrauen in seinen Teamkollegen habe, zögert Schumacher: "Man muss gegen ihn fahren", antwortet er. "Vertrauen baut sich auf und kann wieder zurückerlangt werden. Derzeit weiß ich nicht, was ich erwarten kann [im Zweikampf gegen ihn]." Nach dem klärenden Gespräch hofft er aber, dass dieses Vertrauen untereinander wieder aufgebaut werden könne.
Vettel: Perez' Pokal in Milton Keynes nicht sicher
Der Heppenheimer wird auch gefragt, ob er es bereut, nicht wieder zu Red Bull gewechselt zu sein im Winter. Schließlich konnte Perez in Baku den Sieg einfahren. Doch Vettel winkt ab, denn eine Rückkehr zu seinen Wurzeln sei keine Option gewesen. Umso mehr freue er sich für den Mexikaner, dass dieser einen Platz in einem Topteam gefunden habe. Denn: "Er verdient es, in einem tollen Auto zu sitzen."
Er rät seinem Sitznachbarn aber, seinen Pokal nicht in der Fabrik in Milton Keynes zurückzulassen. Denn es wurde in der Vergangenheit schon einmal eingebrochen und ein paar Trophäen wurden entwendet. "Sie haben mir nicht erlaubt, den Pokel zu behalten", bedauert Perez. "Es ist sicherer in deinem Haus", schmunzelt Vettel. Er musste seinen Pokal für P2 in Baku ebenso in Silverstone abliefern.
Vettel: Ansprüche an Pirelli sind sehr hoch
Sebastian Vettel und Sergio Perez haben nun vor der Kamera Platz genommen. Unser Chefredakteur Christian Nimmervoll hat beim Deutschen nachgefragt, was der Aston-Martin-Pilot über die Pirelli-Erklärung zu den Reifenschäden denkt - immerhin war auch sein Teamkollege davon betroffen. "Jeder wird kontrolliert auf dem Grid. Ich weiß, dass wir kontrolliert wurden. Das ist das Wichtigste."
Es gebe eben einige Vorschriften, an die sich Aston Martin auch halte. "Wenn es Reifenschäden gibt, müssen wir verstehen warum. Von unserer Seite gibt es nichts mehr hinzuzufügen. Die oberste Priorität muss sein, dass die Reifen sicher sind." Denn die Gummis müssen schließlich viel aushalten. Die Ansprüche seien hoch, daher könne es womöglich nicht immer gelingen, diesen zu genügen.


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