• 03.12.2009 17:03

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Exklusiv: Die Details zum Renault-Deal

Mangrove Capital Partners steigt wohl gemeinsam mit David Richards und Prodrive bei Renault ein - Team soll vorerst nicht verkauft werden

(Motorsport-Total.com) - Bei einem Meeting der Geschäftsführung wurde heute in Paris die Zukunft von Renault in der Formel 1 festgelegt. Zwar steht noch die Bestätigung durch den Renault-Vorstand aus, der erst nächste Woche tagen wird, doch laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' ist beschlossene Sache, dass Mangrove Capital Partners und Prodrive das Team übernehmen werden.

Titel-Bild zur News: Renault-Logo

Renault behält sein Formel-1-Team, gibt die operative Leitung aber ab

Demnach wird der Automobilhersteller den Rennstall nicht verkaufen, sondern Mangrove lediglich die operative Führung komplett überlassen. Die Logik dahinter liegt auf der Hand: Mangrove wird für die anfallenden Betriebskosten aufkommen und etwaige Gewinnüberschüsse zum Beispiel aus Sponsoringdeals zum Großteil selbst einstreichen. Mit dem russischen Mobilfunkunternehmen MegaFon hat Mangrove auch schon einen potenten Geldgeber an der Angel.#w1#

Hinter Mangrove steht der Geschäftsmann Gerard Lopez, der im Sommer auch BMW ein Angebot gemacht, aber im Stechen gegen Qadbak den Kürzeren gezogen hat. Lopez kontrolliert beispielsweise die Fahrermanagementfirma Gravity, die unter anderem den Chinesen Ho-Pin Tung betreut. Der kam wiederum diese Woche zu seinem ersten Test in einem Formel-1-Renault - angesichts der jüngsten Entwicklungen wohl kein Zufall.

Endgültig klar dürfte damit die Zukunft von Robert Kubica sein. Der 24-jährige Pole hat bekanntlich für 2010 bei Renault unterschrieben - und wird trotz der Übernahme wohl nicht aus dem Vertrag aussteigen können, weil Renault weiterhin Eigentümer des Teams bleibt und auch die V8-Motoren liefern wird. Zweiter Fahrer könnte aufgrund der Interessen von MegaFon zum Beispiel der Russe Vitaly Petrov werden.

Was die technische und sportliche Leitung des Teams angeht, ist sich Mangrove angeblich mit dem britischen Unternehmen Prodrive einig, das darauf spezialisiert ist, im Auftrag von externen Finanziers Motorsportteams zu betreuen. Hinter Prodrive wiederum steckt David Richards, der zwischen September 1997 und Oktober 1998 schon einmal Teamchef des Renault-Vorgängers Benetton war und sich somit in Enstone bestens auskennt.