• 30.04.2002 11:12

  • von Fabian Hust

Ex-Formel-1-Teamchef Rob Walker verstorben

Der ehemalige Formel-1-Teamchef Rob Walker ist im Alter von 84 Jahren an einer Lungenentzündung gestorben

(Motorsport-Total.com) - Mit Rob Walker hat die Formel-1-Welt einen großen Namen verloren. Der Brite starb im Alter von 84 Jahren an einer Lungenentzündung. Walker wurde in die berühmte "Whiskey-Familie" Johnny Walker geboren ? ihm sollte es also nicht am Geld mangeln. Im Alter von sieben Jahren infizierte ihn der Motorsportvirus, als er in Frankreich ein Strandrennen sah. Zehn Jahre später saß Walker selbst auf Rennmotorrädern und Autos, die er auf dem Anwesen seiner Familie an das Limit brachte.

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Nachdem er sein Teenageralter überschritten hatte, bestritt Rob Walker erste Sportwagenrennen. Als Pilot der Royal Navy zog Walker in den zweiten Weltkrieg und wäre beim Angriff auf ein Kriegsschiff bei der Fahrt nach Malta beinahe ums Leben gekommen. Nach dem Krieg gewann Walker einige kleinere Rennen und fuhr beinahe in jedem Jahr mit einem anderen Auto. Dabei zeigte Walker vor allem ein Faible für zum Teil Jahrzehnte alte Autos, mit denen er aber dennoch konkurrenzfähig war.

In den späten 50er-Jahren sattelte Walker zum Teamchef um. Er versuchte sich mit einem Cooper in der Formel 2, wo er zunächst unter anderem mit Jack Brabham und später auch mit einem gewissen Stirling Moss an den Start ging. In Argentinien und Monaco gewann man erste Rennen. 1958 stieg Walker zusammen mit Lotus in die Formel 1 auf, wo Stirling Moss in Monaco 1960 mit dem legendären Lotus 18 das erste Rennen gewinnen konnte.

Die Zeit mit Moss war die erfolgreichste für Walker in der Formel 1. Der Premiere-Walker-Sieg war der erste eines Formel-1-Autos mit Heckmotor, für ein Privatteam und den Coventry Climax-Motor in der Königsklasse des Motorsports. Ein Unfall am Ostermontag 1962 in Goodwood beendete die Karriere von Sir Stirling Moss und damit war die erfolgreiche Zeit von Walker in der Formel 1 ebenfalls beendet.

Das Jahr 1961 war das wohl schlimmste für Ron Walker, als Ricardo Rodriguez und Gary Hocking ihr Leben verloren. 1963 wechselte Walker mit seinem Privatteam auf Cooper-Chassis, ein Jahr später entschied man sich für Brabham. Fünf Jahre lange arbeitete das Team in dieser Phase mit Jo Siffert zusammen.

Mit Graham Hill verpflichtete das Team für die Saison 1970 einen weiteren großen Name der Formel 1. Hill fuhr mit einem Lotus-Chassis, verließ das Team allerdings schon Ende der Saison, woraufhin Walker eine Zusammenarbeit mit John Surtees besiegelte. 1974, im Alter von 57 Jahren, beendete Walker nach neun Siegen seine Karriere als Formel-1-Teamchef und arbeitete von nun an für das amerikanische Magazin 'Road and Track' als Journalist.