Ex-Ferrari-Motorenbauer wechselt zur FIA

Ex-Ferrari-Teamchef Jean Todt holt seinen alten Bekannten Gilles Simon in eine Arbeitsgruppe für neue Technologien zur FIA

(Motorsport-Total.com) - Böse Zungen im Fahrerlager behaupten schon seit Jahren, dass das F in FIA nicht für Fédération, sondern für Ferrari steht. Unabhängig davon, was von diesem augenzwinkernd gemeinten Vorwurf zu halten ist, ist der Automobil-Weltverband heute mehr Ferrari denn je - und das liegt nicht nur an Präsident Jean Todt.

Titel-Bild zur News: Gilles Simon

Motoreningenieur Gilles Simon hat einen neuen Job bei der FIA angenommen

Todt, selbst ehemaliger Ferrari-Teamchef, hat nämlich nun auch Gilles Simon an Bord geholt, den früheren Motorenchef in der Gestione Sportiva. Simon übernahm diesen Posten im Oktober 2006 von Paolo Martinelli und kündigte genau drei Jahre später - um einen neuen Job bei der FIA anzunehmen, wie sich nun herausstellt. Als seinen Nachfolger hat Ferrari Luca Marmorini bestimmt, den früheren Toyota-Motorenbauer.#w1#

"Ich bin davon überzeugt, dass wir für die Umwelt neue Technologien einsetzen müssen", wird Todt von 'Le Figaro' zitiert. "Wir müssen mit der Zeit gehen und den Motorsport überdenken, neue Disziplinen entwickeln. Nach dem Ende von KERS werden wir nächstes Jahr keine Innovationen haben. Das tut mir leid. Daher habe ich entschieden, eine neue Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen. Gilles Simon wird aus diesem Grund zu uns stoßen."

Simon soll innerhalb der Arbeitsgruppe eine tragende Rolle einnehmen und sich vor allem darüber Gedanken machen, welche neuen Technologien die Formel 1 in puncto Umweltschutz bereichern könnten. Sein Schwerpunkt wird dabei der Antriebsstrang sein, über den er als Motoreningenieur bestens Bescheid weiß. Dass KERS zurückkehren wird, ist ja auch keineswegs ausgeschlossen - eine Regel, die KERS verbietet, gibt es bekanntlich nicht...