• 12.06.2015 09:25

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

EU prüft Strategiegruppe: War der FIFA-Skandal Anlass?

Force India und Sauber sehen Parallelen zwischen Formel 1 und Fußball, zumal beide Sportarten in Europa wirtschaftliche Schwergewichte geworden sind

(Motorsport-Total.com) - Force India und Sauber würden die Strategiegruppe lieber jetzt als gleich von der Bildfläche der Formel 1 verbannen, haben mit ihrem beharrlichen Anprangern von Missständen aber nicht viel erreicht. Das könnte sich ändern, wenn die EU-Wettbewerbs-Kommissarin Margarethe Vastager ihr Vorhaben wahrmacht und gegen die Machenschaften der finanzstarken Teams vorgeht. "Eine interessante Überraschung", zeigt sich Robert Fernley im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' erfreut.

Titel-Bild zur News: Dennis, Wolff, Arrivabene, Horner, Lauda, Boullier

Die Strategiegruppe könnte bald ausgetagt haben, wenn die EU einschreitet Zoom

Force Indias Co-Teamchef vermutet, dass Stein des Anstoßes der viel beachtete Bestechungsskandal beim Fußballweltverband war. "Das hat sicher mit den FBI-Untersuchungen gegen die FIFA zu tun", vermutet der Brite, nachdem eine EU-Intervention lange Gesprächsthema im Paddock war, aber doch nie Wirklichkeit wurde. "Die politischen Institutionen in Europa scheinen besorgt, weil es Parallelen zwischen der Art und Weise gibt, wie die Formel 1 und die FIFA funktionieren", erklärt Fernley weiter.

So weit gehen, den Formel-1-Teams Bestechlichkeit vorzuwerfen, will der Mallya-Stellvertreter nicht: "Ich spreche ja gar nicht von Korruption, aber von Ähnlichkeiten bei Macht und Kontrolle", meint Fernley und verweist auf gefährdete Arbeitsplätze durch ein mögliches Teamsterben sowie die wirtschaftliche Relevanz der Königsklasse: "Verglichen mit der FIFA sind die Umsätze sehr ähnlich, in Sachen Zuschauerzahlen ist die Formel 1 über einen großen Zeitraum hinweg wohl sogar noch größer."

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn stimmt Fernley zu: "Es gibt viele Parallelen", sagt die studierte Juristin und hält eine EU-Intervention infolge des FIFA-Skandals für "nur logisch", wenn es um die enormen Geldsummen geht, die im Spiel sind. "Es ist in einem anderen Sport passiert, also sieht man sich die Formel 1 genauer an. Sie hat vergleichbare Dimensionen erreicht."

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