• 09.07.2023 09:45

  • von Norman Fischer, Co-Autoren: Adam Cooper, Matt Kew

Esteban Ocon hadert: Leclerc hat Einzug in Q3 gekostet

Alpine ist vom Ergebnis der Qualifikation enttäuscht und sieht seine Schwöchen in Silverstone entblößt - Esteban Ocon hadert mit Situation rund um Charles Leclerc

(Motorsport-Total.com) - Alpine musste im direkten Kampf mit Hauptkonkurrent McLaren einen herben Rückschlag hinnehmen. Während diese mit den Positionen zwei und drei die große Überraschung der Formel-1-Qualifikation von Silverstone 2023 (Rennen live im Ticker verfolgen) waren, steckt Alpine mit den Positionen zehn und 13 im Mittelfeld fest.

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon (Alpine A523) vor Charles Leclerc (Ferrari SF-23) beim Formel-1-Qualifying in Silverstone 2023

Kurz vor der Linie ging Charles Leclerc an Esteban Ocon vorbei Zoom

"Das ist leider, wo wir im Moment stehen", sagt Pierre Gasly, der in Q3 nur den letzten Platz belegte. "Wir sehen in den Zeiten, dass es zu Mercedes auf Platz sieben leider einen großen Abstand gibt. Wir sprechen da von fünf Zehnteln", hadert der Franzose und meint, dass Silverstone dem Alpine nicht entgegenkommt, sondern dessen Schwächen hervorhebt.

"Wir haben zu viel Luftwiderstand und verlieren auf den Geraden zu viel Zeit, und das ist etwas, das wir verbessern müssen, das wissen wir", sagt Gasly. "Deshalb werden wir natürlich alles analysieren und sehen, wie wir unsere Effizienz verbessern können."

Aber: Gasly erkennt auch, dass sich McLaren innerhalb kürzester Zeit weit nach vorne geschoben hat. Noch vor wenigen Rennen schied McLaren noch in Q1 aus, doch in Silverstone belegen Lando Norris und Oscar Piastri die Positionen zwei und drei.

Mit dem Upgrade des MCL60 hatte Norris schon in Spielberg Platz vier belegt, jetzt hat auch Piastri das Update und steht auf Startposition drei. "Das zeigt, dass es möglich ist, diese Art von Leistung zu finden. Wir müssen nur den Kopf unten halten und irgendwo diesen Speed finden", sagt Gasly.

Noch hofft er aber, dass McLaren Alpine nicht generell überholt hat. "Aber das kann ich nicht behaupten, wenn ich auf die vergangenen beiden Wochenenden schaue. Sie haben eindeutig einen Schritt nach vorne gemacht."

Zumindest sieht es der Franzose als positiv, dass Alpine gut durch die schwierigen Bedingungen gekommen ist und in Q3 einziehen konnte. "Jetzt müssen mir nur noch einen Weg finden, um mehr Speed herauszuholen."

Ocon hadert mit Leclerc-Situation

Teamkollege Esteban Ocon wurde hingegen ein Opfer der Verhältnisse und schied als 13. bereits in Q2 aus. Das hing mit einer verpatzten letzten Runde zusammen, bei der er schon im Vorfeld Probleme hatte. Denn als er Lance Stroll (Aston Martin) in der vorletzten Kurve noch überholen wollte, rutschte er von der Strecke.

"Das war nicht der ideale Start vor der Runde. Ich habe da einen Fehler gemacht, auf dem Nassen gebremst und bin dann geradeaus gefahren", erklärt der Franzose. Doch Ocon sagt auch: "Das hat uns nicht den Q3-Einzug gekostet."


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Sein Problem war Charles Leclerc, der bei dieser Gelegenheit durchschlüpfte und direkt vor Ocon lag, als dieser seine schnelle Runde schließlich begann. "Das wäre aber auch der Fall gewesen, wenn ich nicht versucht hätte, Lance zu überholen", sagt Ocon.

Leclerc hatte bereits eine schnelle Runde gedreht, hing aber noch eine zweite dran. Das hatte Alpine nicht auf dem Schirm. "Wir hingen dann eine halbe Runde dahinter, und ich habe eine halbe Sekunde verloren", hadert er. "Charles hat mich dann in der Mitte der Runde vorbeigelassen, und ab da war ich in der Lage mich stetig zu verbessern."

Top 10 waren gut möglich

Am Ende verpasste Ocon den Einzug in Q3 um weniger als zwei Zehntelsekunden. Er ärgert sich: "Wir hatten deutlich noch mehr als eine halbe Sekunde in der Hinterhand. Das ist schwierig zu schlucken heute. Wir sind schneller als wir gezeigt haben und sollten morgen zurückschlagen."

Er kündigte an, mit seinem Team noch einmal darüber zu reden: "Wir sind normalerweise ziemlich gut darin. Es ist schwierig zu verstehen, was falsch gelaufen ist", sagt er. "Wir wussten nicht, dass sie auf zwei Push-Runden waren. Das war anders als alle anderen. Das ist unüblich. Das hat uns heute gekostet."


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Zwar glaubt er nicht, dass ein ähnliches Ergebnis wie das von McLaren drin gewesen wäre, "aber wir hätten gut in den Top 10 sein können", so Ocon.

Auch Sportdirektor Alan Permane zieht ein ernüchterndes Fazit nach dem Qualifying: "Wir sind alle enttäuscht über die heutige Leistung im Qualifying, denn unser Minimalziel ist es wie immer, beide Autos im Q3 zu haben", sagt er.

"Wir haben noch viel Arbeit vor uns, wenn wir morgen beide Autos in den Top 10 haben wollen", so Permane. "Normalerweise ist es hier ein langes, hartes Rennen, und wir sind zuversichtlich, dass wir einen starken Nachmittag erleben können."

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