• 14.05.2016 14:17

  • von Dieter Rencken & Daniel Halder

Esteban Gutierrez frustriert: An mir liegt's nicht!

Der bislang punktlose Haas-Pilot haut nach neuerlichen technischen Problemen auf den Tisch - Der Grosjean-Kollege fordert: "Gebt mir endlich ein Auto für Resultate"

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag platzte Esteban Gutierrez der Kragen: "Es liegt nicht in meiner Verantwortung, die Probleme mit dem Auto zu lösen. Das muss das Team schaffen. All die verdammt gute Arbeit, die ich mache, kommt gar nicht zur Geltung." Dem Mexikaner war ganz offensichtlich der Geduldsfaden gerissen, nachdem ihn im zweiten Freien Training zum Spanien-Grand-Prix erneut ein technischer Defekt heimsuchte. Wegen eines elektronischen Problems konnte er nur neun Runden fahren und war am Ende als 21. einmal mehr weit hinter Haas-Teamkollege Romain Grosjean (13.) zu finden.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez

Haas-Pilot Esteban Gutierrez lässt seinem Frust freien Lauf Zoom

Während der Franzose beim Neueinsteiger-Team hell leuchtet, bereits 22 WM-Zähler holte und öffentlich von einem NASCAR-Gastspiel oder gar einer Ferrari-Beförderung träumen kann, steht Gutierrez bislang völlig in seinem Schatten. Der 24-Jährige hat noch keine Punkte, schied in den ersten beiden Rennen aus und kam anschließend zweimal außerhalb der Top 10 ins Ziel. Mal stand ihm ein Kollege im Weg - wie beim Auftakt in Australien, als er von Fernando Alonso abgeschossen wurde - mal überstrahlte ein technisches Problem sein Rennwochenende.

Deshalb haut der Mexikaner jetzt mit der Faust auf den Tisch und stellt klar: "An mir liegt's nicht!" Offenbar hatte er da schon wieder den Sotschi-Startcrash mit Nico Hülkenberg vergessen, den er verursacht hatte. Besonders der aktuelle Vergleich zu seinem Teamkollegen frustriert "Guti" aber: "Unser Setup und die Einstellungen am Auto sind ziemlich gleich, manche anderen Dinge aber nicht. Jeder kann doch sehen, dass ich mehr Probleme als er hatte." Der ehemalige Sauber-Pilot flucht und verweist auf seine Erfolge, die bei Haas aber kaum sichtbar werden. "Ich war bisher in jedem Rennwagen schnell. Wieso sollte ich das hier nicht mehr sein?"

Gutierrez schwört auf sich selbst: "Bringe alles, was es braucht"

Es ist zu spüren, wie Gutierrez der Hype um Grosjean, der auch in der Benotung von 'Motorsport-Total' schon zweimal in den ersten vier Rennen zum besten Fahrer gewählt wurde, auf die Nerven geht. Deshalb nimmt er sein Team jetzt in die Pflicht: "Die Probleme liegen außerhalb meiner Verantwortung. Fragt doch das Team danach! Ich halte mich da raus. Mein Job ist es, schnell zu fahren und bisher bin ich da sehr zufrieden mit mir."

Nico Hülkenberg, Esteban Gutierrez

In Sotschi crashte Gutierrez nach dem Start in Nico Hülkenberg Zoom

Offensichtlich fühlt sich der Mexikaner bereits etwas unter Druck, weshalb er nochmals auf seine Leistungen hinweist: "Wenn ich Mist bauen würde, wäre ich selbst der erste, der es zugeben würde. Aber schaut euch die Daten an, sie zeigen, dass ich schnell bin." Jetzt müsse es dem Team schnellstmöglich gelingen, dass er seine Pace auch in Ergebnisse ummünzen könne. "Ich bringe alles, was man braucht, das ist eine Tatsache. Jetzt will ich einfach ein Auto, mit dem ich bald Resultate liefern kann."

Kein mentaler Knacks trotz der Demontage durch Grosjean

Etwas grundlegend anders machen will der bislang punktlose Gutierrez jedenfalls nicht. Auch eine Rückkehr zum Haas-Setup von Bahrain wie bei Grosjean steht bei ihm offenbar nicht im Raum: "Ich bin ja nicht so viel gefahren, aber für mich fühlte sich das Auto auf den weichen Reifen nicht so schlecht an." Einen mentalen Knacks ob der bisherigen schlechten Resultate fürchtet der Mann mit der Startnummer 21 nicht: "Ach, ich mache mir keine Gedanken über mich. Ich fühle mich gut im Auto, bringe meine Leistung und hole das Maximum raus."

Eine abschließende Spitze gegen sein Team kann er sich jedoch nicht verkneifen: "Der Druck liegt doch nicht bei mir, sondern bei den Leuten, die für meine Probleme verantwortlich sind." Unterstützung bekommt er trotz seiner offenen Kritik von Haas-Teamchef Günther Steiner: "Wenn die Fahrer sich beschweren, ist das normal. Das macht uns besser", so der Südtiroler, der Gutierrez schnellstmöglich ein Auto geben will, mit dem er ebenfalls seine ersten WM-Punkte dieses Jahr holen kann.

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