Erster Test für Nissany im Minardi-Cosworth PS05

In der Hitze von Vallelunga absolvierte gestern Minardi-Cosworth mit Testfahrer Chanoch Nissany knapp über 300 Testkilometer

(Motorsport-Total.com) - Während die Mehrheit der Formel-1-Teams in Jerez sowie Ferrari und Jordan-Toyota in Le Castellet testeten, rückte gestern endlich auch Minardi-Cosworth wieder einmal außerhalb eines Rennwochenendes aus. In der Hitze von Vallelunga in Italien kam der israelische Testpilot Chanoch Nissany zum Einsatz.

Titel-Bild zur News: Chanoch Nissany

Mit 41 Jahren ist Chanoch Nissany der mit Abstand älteste Formel-1-Testfahrer

Für den 41-Jährigen war es die erste Ausfahrt im noch relativ neuen PS05: "Es war ein herausfordernder Tag, denn die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit waren sehr hoch", sagte er. "Trotzdem konnten wir einige Long-Runs absolvieren - und mich freut vor allem, dass ich erstmals den neuen Minardi-Cosworth PS05 fahren durfte. Mein erster Eindruck ist, dass die Chassisbalance gut ist, ebenso wie das Fahrverhalten über die Randsteine. Ich bin zufrieden."#w1#

Nissany drehte 93 Runden auf dem italienischen Kurs, was immerhin gut 300 Kilometern und somit fast einer kompletten Renndistanz entspricht. Seine Bestzeit von 1:07.624 blieb hinter dem im Oktober 2004 von Ferrari-Testpilot Luca Badoer aufgestellten Streckenrekord allerdings um 11,289 Sekunden zurück.

Dennoch zeigte sich Massimo Rivola, Sportchef und Teammanager der Truppe aus Faenza, "zufrieden" mit dem Geleisteten: "Wenn man bedenkt, dass die Strecke ziemlich anspruchsvoll ist und dass Chanoch zuvor noch nie in einem Formel-1-Auto hier gefahren ist, war seine Vorstellung gut, vor allem angesichts der hohen Benzinladungen, denn wir spulten einige Simulationsruns für die nächsten Rennen ab", gab er zu Protokoll.

"Wir waren außerdem beeindruckt von Chanochs körperlichem Zustand, denn er ist problemlos mit der hohen Außentemperatur zurechtgekommen, die über weite Strecken des Tages mehr als 40 Grad betrug. Es ist offensichtlich, dass er voll einsatzwillig ist, wenn es darum geht, für das Team zu arbeiten. Er hat auch den Ingenieuren nützliches Feedback geliefert, was wir in die Vorbereitung auf die nächsten Rennen einfließen lassen werden", erklärte Rivola.

Dass Nissany in der Testbilanz des italienischen Rennstalls so gut wegkommt, obwohl er - vorsichtig ausgedrückt - nicht gerade als zukünftiger Weltmeister gilt, hat vor allem einen Grund: Seine Sponsoren überweisen in regelmäßigen Abständen Geld nach Faenza. Mit 41 Jahren hat der Israeli aber keine realistische Chance mehr auf eine Rennfahrerkarriere in der Formel 1...