Erst Abflug, dann Platz 13: Hülkenberg hat Qualifying "ganz gut hinbekommen"

Nico Hülkenberg erreicht mit dem 13. Platz im Qualifying eines der besten Ergebnisse der Saison - Warum der Sauber-Pilot als Elfter startet und was im Rennen möglich ist

(Motorsport-Total.com) - "Scheiße, ist das windig hier", lacht Nico Hülkenberg, als er nach dem Qualifying in Montreal (Ergebnis) zum Interview antritt. "Jetzt verstehe ich, warum wir solche Probleme hatten." Mit Platz 13 konnte der Deutsche kurz zuvor trotz des Windes eines seiner besten Saisonergebnisse einfahren.

Titel-Bild zur News: Im Training sorgte Nico Hülkenberg für einen wilden Dreher

Im Training sorgte Nico Hülkenberg für einen wilden Dreher Zoom

"Am Ende war es wohl das Maximum, was möglich war, und ich bin ziemlich zufrieden damit, was ich rausgeholt habe", resümiert Hülkenberg, der sich über die Updates bei Sauber freut. "Ich glaube, es war noch ein bisschen mehr drin, aber gleichzeitig hatte ich Mühe, eine saubere Runde hinzubekommen."

"Es war wieder einmal unglaublich eng", sagt der Sauber-Pilot, dem in Q2 weniger als zwei Zehntelsekunden gefehlt haben, um das Segment der besten Zehn zu erreichen. Aber: "In Q2 war es schwierig, weil ich das Gefühl hatte, dass die Balance des Autos nicht ganz passte."

Und genau dafür könnte der angesprochene Wind verantwortlich gewesen sein. "Nicht ganz optimal, aber so ist das manchmal im Leben, man muss das Beste daraus machen", sagt Hülkenberg bei Sky. "Und ich glaube, das haben wir im Qualifying heute ganz gut hinbekommen."

Hülkenberg im Training mit wildem Dreher

Im dritten Training hatte Hülkenberg einen wilden Dreher zu verzeichnen, bei dem er sogar leicht die "Wall of Champions" touchierte. "Definitiv zu knapp für meinen Geschmack, aber am Ende hatten wir noch Glück", schmunzelt der Sauber-Pilot. "Der Schaden hielt sich in Grenzen."

Und: "Mit etwas mehr Pech hätte das ganze Auto in der Mauer landen können, und das wäre natürlich deutlich schlimmer gewesen. Es war also sowohl ein Schreckmoment als auch eine glückliche Fügung", kommentiert der Deutsche mit einem Schmunzeln.

Die Schuld für diesen Zwischenfall nimmt er allerdings auf sich. "Ich habe die Schikane ein wenig zu spät angebremst, bin über den zweiten 'Sausage-Randstein' gefahren. Und bei diesen Autos, die praktisch keine Federung haben, führt das sofort zum Dreher."

"Nach dem Training sah es nicht immer gut aus, und speziell für mich war es ein etwas schwieriges Wochenende, um den Rhythmus zu finden, und die Harmonie mit dem Auto", gibt der Sauber-Pilot im Gespräch mit Sky zu. "Von daher bin ich mit dem Qualifying und wie es gelaufen ist eigentlich recht zufrieden."

Hülkenberg hat die Punkte im Visier

Und für das Rennen ist Hülkenberg sogar noch zuversichtlicher: "Ich glaube, ich fühle mich im Rennen mit vollem Tank sogar etwas wohler", sagt er. "Die Longruns [am Freitag] haben sich ganz ordentlich angefühlt, und ich hoffe, dass wir da etwas draus machen können."

Nico Hülkenberg schielt am Sonntag wieder auf die Punkte

Nico Hülkenberg schielt am Sonntag wieder auf die Punkte Zoom

"Von daher bin ich optimistisch, dass wir morgen mit ein paar Jungs vor uns kämpfen können." Nach seinem fünften Platz beim Großen Preis von Spanien scheint auch in Kanada die Chance auf Punkte wieder groß. "Ich denke, grundsätzlich ist alles möglich."

Dazu müsste Hülkenberg, der nach den Strafversetzungen von Yuki Tsunoda (Red Bull) und Isack Hadjar (Racing Bulls) von Platz elf startet, nur eine Position gutmachen. Ist Überholen auf dem Circuit Gilles-Villeneuve möglich? "Ich denke, es ist machbar. Es kommt darauf an, wie die Pace ist und wie stark der Reifenabbau bei den einzelnen Autos ausfällt."

Bortoleto scheitert denkbar knapp

Weniger erfreulich verlief das Qualifying für Sauber-Teamkollege Gabriel Bortoleto. Der Formel-1-Neuling verpasste schon den Sprung in Q2 denkbar knapp, um lediglich sieben Tausendstelsekunden. "Die Zeit kann man ehrlich gesagt in jeder Kurve der Strecke finden", ärgert sich der Brasilianer.


"Es war heute einfach extrem eng im Feld", sagt Bortoleto. "Mir fallen ein paar Kurven ein, wo ich vielleicht etwas zu vorsichtig war, weil ich das Gefühl hatte, dass die Runde gut lief." Ein Gefühl, das sich am Ende als Irrtum herausstellte und mit Platz 16 zum frühzeitigen Feierabend führte.

"Aber ich mag es nicht, im Nachhinein zu spekulieren, das geht allen so. Jeder kann an irgendeiner Stelle noch einen Tick besser fahren", weiß der Sauber-Pilot. "Das Feld war heute unglaublich eng, und deshalb stehen wir da, wo wir stehen."

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