Ermutigender Testauftakt für den Ferrari F2004M
Michael Schumacher testet seit gestern in Barcelona jenen Ferrari, mit dem er beim Saisonauftakt in Melbourne an den Start gehen wird
(Motorsport-Total.com) - Schon vergangene Woche erlebte der F2004M von Ferrari, mit dem die ersten vier Rennen der Saison 2005 in Angriff genommen werden sollen, mit Andrea Bertolini am Steuer in Italien seine Jungfernfahrt, in Barcelona testet nun aber auch Michael Schumacher das Fahrzeug. Erster Eindruck: Der F2004M ist schnell und relativ zuverlässig.

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So sieht die Front des Ferrari F2004M aus, die in Barcelona getestet wurde
Optisch fällt vor allem ein zusätzliches Flügelprofil unter dem Frontflügel auf, welches auf denselben aerodynamischen Effekt abzielt wie die Dellenlösung, auf die andere Teams setzen. Ob diese Front allerdings auch Anfang März in Melbourne noch am Auto ist, bleibt abzuwarten, denn wenn sie tatsächlich viel bringen würde, hätte sie Ferrari wohl noch nicht so bald enthüllt, um mögliche Kopien durch die Konkurrenz zu verhindern.#w1#
F2004M nur minimal langsamer als das Vorjahresmodell
In 1:15.902 fuhr Schumacher heute die zweitbeste Zeit des Tages, nur 0,231 Sekunden hinter Testfahrer Luca Badoer im F2004 aus dem Vorjahr. Dies unterstreicht die Qualität des F2004M, denn anfangs waren die Ingenieure davon ausgegangen, dass das neue Reglement die Autos um anderthalb bis zwei Sekunden einbremsen wird. Außerdem scheint die Standfestigkeit zu stimmen, wenngleich der Deutsche gestern einmal zurück an die Box geschleppt werden musste.
Schumacher erklärte auf seiner Internetsite, dass heute produktiver getestet werden konnte als gestern, weil das Wetter "deutlich besser" war: "Gestern war das Programm wegen der Temperaturen am Ende ja schon deutlich reduziert - wobei, das Problem hatten ja alle, die hier im kalten Spanien getestet haben", gab er zu Protokoll. Früh morgens herrschten am Freitag Temperaturen unter dem Nullpunkt, zehn Grad erreichte das Thermometer nie. Heute war es um ein paar Grad wärmer.
"Durch die neuen Regeln ist alles viel rutschiger"
Und was sagst du zur Technik des neuen Ferrari, Michael? "Das Auto fühlt sich gut an, aber was ich erwartet habe, ist eingetreten", entgegnete der siebenfache Weltmeister. "Durch die neuen Regeln ist alles viel rutschiger. Wir haben viel weniger Anpressdruck, wir haben viel härtere Reifen, weil sie länger halten müssen, und dann noch diese niedrigeren Temperaturen - das macht sich natürlich bemerkbar. Wir sind definitiv langsamer, aber die Formel 1 musste sich in diese Richtung bewegen."
"Wie gut wir dann wirklich sind, wird sich meiner Einschätzung nach erst in Melbourne beim Saisonauftakt sagen lassen, denn erst dann werden wir einen echten Vergleich ziehen können. Bis dahin wird es immer wieder Unsicherheiten geben bezüglich des Programms der anderen und vor allem ihrer Reifen - und bei den Reifen wird es je nach Testprogramm große Unterschiede geben", weigerte er sich, die bisher positiven Testresultate allzu euphorisch einzuschätzen.

