• 25.10.2001 17:46

  • von Fabian Hust

Ergebnis der Jordan-Berufung mit Verspätung

Jordan hat bekannt gegeben, dass das Ergebnis der Anhörung im "Fall Trulli" mit Verspätung bekannt gegeben wird

(Motorsport-Total.com) - Am morgigen Freitag wird beim Berufungsgericht des Motorsportweltverbandes FIA die Anhörung zum "Fall Trulli" stattfinden. Die technischen Kommissare hatten bei der Untersuchung der Autos nach dem vorletzten Saisonrennen in Indianapolis festgestellt, dass der Jordan von Jarno Trulli nicht dem Reglement entsprach.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli im Jordan-Honda EJ11

Jarno Trullis Auto war in Indianapolis nicht legal gewesen

Da die Bodenplatte im Heckbereich gemäß Artikel 3.13.1 (d) des Technischen Reglements zu stark abgeschliffen war, nahmen die Rennkommissare den Wagen aus der Wertung und disqualifizierten den Viertplazierten Jarno Trulli. Das früher aus Holz und jetzt aus Kunststoff bestehende Material darf zwischen zehn und neun Millimeter dick sein. Bei Trulli lag der Wert jedoch um 1,5 Millimeter unter der geforderten Mindestdicke.

Damit rückten alle Fahrer ab Platz fünf einen Rang weiter nach vorne, was Auswirkungen auf den WM-Stand hatte. Nach dem Abzug der drei Punkte von Jarno Trulli und dem Punktgewinn durch Jean Alesi hat Jordan-Honda 17 Punkte auf dem Konto und ist damit punktgleich mit Erzrivale BAR-Honda Fünfter in der Konstrukteursweltmeisterschaft. Wegen schlechterer Platzierungen liegt Jordan hinter BAR, was sich nach einem erfolgreichen Einspruch gegen die Disqualifikation ändern könnte.

Nachdem das Team von Eddie Jordan wenige Stunden nach der Entscheidung Klage beim Berufungsgericht des Internationalen Automobil-Verbandes FIA in Paris eingelegt hatte, gab das Team von Eddie Jordan nun bekannt, dass frühestens am kommenden Montag mit der Bekanntgabe des Urteils zu rechnen ist. Vermutlich resultierte der extrem hohe Abrieb durch den Verlust von zwei Sicherheitsschrauben, mit der die Kunststoff-Platte am Unterboden befestigt ist, hieß es im Report der Kommission. Dem dadurch tiefer liegenden Auto bringt das aerodynamische Vorteile.

Wegen des gleichen "Vergehens" war Michael Schumacher 1994 in Spa der Sieg aberkannt worden. Er war bei einem Dreher über die Randsteine gerutscht und hatte sich zu tiefe Riefen in die Bodenplatte geritzt, die zur Eliminierung führten. Auch er bemühte ohne Erfolg Juristen. Die Aussicht auf Erfolg ist sowieso gering: In 98 Prozent aller Rechtsfälle verwarf das Gericht die Berufung oder aber verhängte eine noch härte Strafe.

Insider rechnen damit, dass Jordan versuchen wird, mit dem Argument den Einspruch zu gewinnen, dass das Auto von Jarno Trulli durch einen Zusammenstoß mit Sauber-Pilot Kimi Räikkönen zu Rennbeginn Schaden genommen hat, so dass die Halterungen sich lösten. Des Weiteren soll es angeblich bei der formellen Unterschriftenvergabe innerhalb der Rennleitung Unregelmäßigkeiten gegeben haben.