Erfolgreicher China-Grand-Prix für BAR-Honda

(Motorsport-Total.com) - "Es ist fantastisch, im ersten Grand Prix von China auf dem Podium zu stehen und zum vierten Mal in dieser Saison Zweiter zu werden", sagte Jenson Button nach seiner starken Vorstellung heute in Shanghai. Der Brite setzte als einziger Fahrer aus dem Spitzentrio auf nur zwei Boxenstopps und wäre so beinahe zu seinem ersten Sieg gekommen.

Das Rennen begann nicht gut für Button, als er in der ersten Runde Massa nach hartem Kampf passieren lassen musste, doch den Sauber-Piloten griff er sich relativ rasch und anschließend fuhr er konstant gute Rundenzeiten. Dank der Tankfüllung aus dem Qualifying konnte er auch einen eher langen ersten Stint fahren und die Strategie auf nur zwei Boxenstopps auslegen. Durch diese Taktik schnupperte er zwischenzeitlich sogar am ersten Sieg.

Button ärgert sich über seine schlechten Starts

"Mein Start war nicht gut. Es ist desaströs, zwei Plätze zu verlieren", fand er aber auch Kritikpunkte. "Der erste Sieg kommt immer näher, aber an den Starts müssen wir noch arbeiten, wenn wir nach vorne kommen wollen. Unsere Strategie war gut, aber gegen die Drei-Stopper zu pushen, war nicht leicht, daher habe ich mich in den letzten Runden auf Räikkönen hinter mir konzentriert. Es war ein großes Rennen für BAR, China und die Formel 1 und ich freue mich schon auf Japan in zwei Wochen."

Vor allem bescherte Button mit seiner heutigen Top-Leistung aber dem Team einen größeren Vorsprung auf Renault im Kampf um Platz zwei in der Konstrukteurs-WM. Happy, Jenson? "Wir sind hierher gekommen in der Absicht, Renault in Schach zu halten, und der Vorsprung von neun Punkten ist genau das, was wir brauchen. Es ist ein großartiges Resultat für das Team und ich möchte ihnen zu einem tollen Job gratulieren", lobte er.

Sato mit seiner Leistung sehr zufrieden

Freude aber auch bei Teamkollege Takuma Sato, der trotz seines Motorschadens am Freitag von hinten das Feld aufrollte und schlussendlich drei Zähler nach Hause brachte: "Ein grandioses Resultat für das Team. Das war eine fantastische Performance - ein Auto auf dem Podium und ich konnte noch gute Punkte holen, obwohl ich von hinten starten musste. Mit viel Benzin an Bord hatte ich einen schweren Kampf zu kämpfen, aber dass ich am Ende noch Sechster wurde, ist eine fantastische Teamleistung. Der erste China-Grand-Prix war ein spannendes Rennen, ein voller Erfolg, und jetzt freue ich mich auf Japan."

Teamchef David Richards bilanzierte folgendermaßen: "Das war ein ziemlich dramatischer erster Grand Prix in China und es hätte bis zum Schluss so oder so ausgehen können. Jenson ist fantastisch gefahren, und wenn man bedenkt, dass er am Start einige Positionen verloren hat, wirkt seine Leistung noch sensationeller. Natürlich freue ich mich über seinen zweiten Platz, aber vom Ende des Feldes aus noch Sechster zu werden, war vielleicht von Takuma die beste Performance seiner bisherigen Karriere."

"Alle bei Honda, Michelin und BAR haben hart für dieses Ergebnis gearbeitet. Jetzt haben wir bei zwei noch zu fahrenden Rennen neun Punkte Vorsprung auf Renault in der Konstrukteurs-WM und damit eine realistische Chance auf den zweiten Platz. Nach einem Rennen, in dem wir uns zumindest den dritten Platz in beiden WM-Wertungen gesichert haben, ist das genug Grund zum Feiern", ergänzte der BAR-Boss, wie gewohnt an einer Zigarre paffend.

Willis glaubt an BAR-Stärken besonders auf neuen Strecken

Geoff Willis, der Technische Direktor, fügte seine Sicht der Dinge an: "Das Rennen hat erneut gezeigt, wie gut das Team auf neuen Strecken sein kann. Dank guter Leistungen beider Fahrer haben wir das zehnte Podium geholt, sind jetzt mehr als 100 Punkte auf unserem Konto und konnten wir die Position in der Meisterschaft absichern. Wir haben den zweiten Platz zwar noch nicht sicher, aber das Team strotzt jetzt vor Hondas Heimrennen in Suzuka vor Selbstvertrauen."

"Jensons Zwei-Stopp-Strategie ist wie geplant aufgegangen und die gute Arbeit beim ersten Stopp ermöglichte es ihm, knapp vor Webber auf die Strecke zu kommen. Obwohl es den Ausgang des Rennens vielleicht nicht beeinflusst hat, hat uns McLaren mit der Entscheidung für einen kurzen dritten Stint bei Räikkönen das Leben leichter gemacht. Takuma ist auch ein wirklich starkes Zwei-Stopp-Rennen gefahren und konnte so vom 18. Startplatz bis auf die sechste Position nach vorne fahren", fügte er an.

Shuhei Nakamoto, Ingenieurs-Direktor von Motorenhersteller Honda, hatte das Schlusswort über: "Ich denke, dass wir dem chinesischen Publikum heute eine sehr gute Show geboten haben. Beide Fahrer haben offensichtlich alles gegeben und wir sind froh, dass wir beide in die Punkte gebracht haben. Schön wäre, beim nächsten Rennen in Suzuka um noch eine Position weiter vorne zu landen", blickte er abschließend schon auf das Heimrennen in Japan voraus.