• 25.06.2006 22:51

  • von Adrian Meier

Enttäuschte Gesichter bei Honda

Rubens Barrichello fiel bereits in der Anfangsphase mit Motorproblemen aus, Jenson Button (9.) haderte mit seinem Boliden - erneut keine Punkte für Honda

(Motorsport-Total.com) - Nach einer soliden Leistung im gestrigen Qualifying und den Startpositionen acht und neun für Jenson Button und Rubens Barrichello hatte es sich Honda zum Ziel gesetzt, in Montréal endlich wieder mit beiden Autos Punkte einzufahren. Dieses Vorhaben misslang im heutigen Grand Prix jedoch gründlich, schließlich konnte keiner der beiden Fahrer unter die besten Acht vordringen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Honda erlebte heute in Montréal ein schwieriges Rennen ohne Punkte

Barrichello schied bereits nach elf Runden mit Motorproblemen aus, nachdem der Brasilianer bereits in den Runden zuvor aufgrund des schwächelnden Aggregats viele Positionen eingebüsst hatte. Button dagegen konnte das Rennen zwar beenden und fuhr über weite Strecken in den Punkterängen, jedoch musste sich der Brite kurz vor Rennende seinem Landsmann David Coulthard geschlagen geben, der den Honda-Piloten in einem starken Manöver überholte und Button somit Rang acht und den letzten WM-Zähler entriss.#w1#

Mangelhafter Grip, Untersteuern und schlechte Traktion

Der 26-Jährige zeigte sich nach dem Rennen frustriert und haderte mit mangelndem Grip, einer schlechten Balance und zu geringer Traktion: "Das war ein frustrierender Tag für mich. Ich hatte keinen Grip, weder mit den Vorderreifen, noch mit den hinteren Pneus. Dazu hatte ich Untersteuern und litt unter einem Mangel an Traktion", gab Button zu Protokoll.

"Das war ein frustrierender Tag für mich." Jenson Button

"Die große Schwierigkeit auf diesem Kurs ist es, dass einfach sehr viel Gummiabrieb auf die Strecke kommt, so dass in jeder Kurve kleine Klumpen liegen bleiben", beschrieb der Brite. "Wenn man einen kleinen Fehler macht oder die Reifen blockiert, dann kommt man von der Ideallinie ab, und dann verliert man gleich einige Sekunden, in denen man versucht, die Reifen wieder auf Temperatur zu bekommen", erläuterte Button seine Beobachtungen.

"Das Auto war den ganzen Tag schwierig zu fahren, und es ist enttäuschend, außerhalb der Punkte ins Ziel zu kommen, was unser Ziel war", zeigte er sich nach dem Grand Prix ernüchtert. Jedoch dürfe man nun nicht aufgeben, auch wenn man bis zum nächsten Rennen in Indianapolis, das bereits in einer Woche stattfindet, den Boliden kaum wird verbessern können: "Wir müssen nun noch Indianapolis überstehen und dort das Beste geben, was wir mit dem derzeitigen Auto erreichen können. Dann werden wir ein neues Paket testen, dass für den Grand Prix von Frankreich im kommenden Monat fertig sein wird."

Früher Ausfall nach Motorproblemen

Auch Buttons Teamkollege Barrichello erlebte einen enttäuschenden Renntag, allerdings musste der Brasilianer seine Hoffnungen auf Punkte in Montréal wegen seiner Motorprobleme schon früh begraben: "Das ist eine enttäuschende Art, das Rennen zu beenden", erklärte der 34-Jährige im Anschluss. "Der Motor fühlte sich bereits seit dem Beginn des Rennens schwachbrüstig an", beschrieb Barrichello den sich ankündigenden Ausfall.

"Das ist eine enttäuschende Art, das Rennen zu beenden." Rubens Barrichello

"Nach meiner elften Runde konnte man dann sehen, dass ich eine Menge Plätze verlor, weil mich auf den Geraden alle überholen konnten, als ich gerade Leistung zu verlieren begann", berichtete der Brasilianer weiter. "Das Team unternimmt große Anstrengungen, um eine bessere Zuverlässigkeit und zusätzliche Leistung des Motors zu erreichen, daher müssen wir das Problem nun einfach analysieren, sehen, wo die Schwierigkeiten lagen und diese hoffentlich vor dem nächsten Rennen in Indianapolis beheben", forderte Barrichello.

Doch nicht nur die beiden Piloten waren nach dem heutigen Resultat unzufrieden, auch Hondas Sportlicher Direktor Gil de Ferran zeigte sich sehr enttäuscht: "Man muss ganz klar sagen, dass dies heute ein sehr enttäuschender Tag für uns war", begann der Brite seine Einschätzung. "Rubens' Motor wurde immer schwächer, was schließlich zu seiner Aufgabe führte. Die Untersuchungen bezüglich der Problemursache laufen noch. Jenson schlug sich zu Beginn gut, hatte dann aber im Rennverlauf mit seinem Auto zu kämpfen und fiel schließlich auf den neunten Platz zurück", fasste de Ferran abschließend den für Honda sehr enttäuschenden Grand Prix kurz und bündig zusammen.