Enttäuschendes Rennen für Williams
Nico Rosberg musste das Rennen in Montréal in der ersten Runde abhaken, Mark Webber rettete sich auf Platz 12
(Motorsport-Total.com) - Williams erlebte nach dem guten Qualifying-Ergebnis von Nico Rosberg im Rennen eine herbe Enttäuschung. Der Deutsche legte einen guten Start hin, kollidierte kurze Zeit später jedoch mit McLaren-Mercedes-Pilot Juan-Pablo Montoya.
"Ich habe nach dem Start einen Platz gut gemacht und hatte das Gefühl, dass das Auto sehr gut ist und wir vielleicht die Chance haben, heute ein paar Punkte zu holen", sagte Rosberg. Den Unfall schilderte der jüngste Fahrer im Feld folgendermaßen:#w1#

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Mark Webber: Er holte immerhin Platz 12
"Ich wusste, dass Montoya kurz hinter mir war, aber ich wusste auch, dass ich meine Position verteidigen hätte können, weil das Auto sehr gut bremste. Ich habe die Außenlinie gewählt und ihm genug Platz gelassen, um innen in die Schikane zu gehen. Da ich wusste, dass er mich überholen würde, und ich am Ausgang der Kurve wieder vorne sein würde. Jedoch nahm er die Kurve sehr eng und wir konnten die Kurve nicht zusammen umfahren. Ich habe zuerst gemerkt, wie er mich am Heck berührte und dann nochmal. Das war es, mein Rennen war vorbei."
Falsche Reifenwahl
Nicht nur Rosbergs Ausfall bereitete dem Williams-Team Kopfzerbrechen. Auch die Reifen waren ein großes Thema.
"Es war offensichtlich ein enttäuschendes Rennen und die Reifen, die Williams hier aussuchte, waren nicht geeignet. Es gab eine enorme Abnutzung. Deshalb war es für Mark ein schwieriges Rennen, während Nico mit einem anderen Auto zu Beginn des Rennens kollidierte. Diesen Vorfall muss er sich noch einmal anschauen", so Sam Michael, Technischer Direktor bei Williams.
Mark Webber schloss sich dieser Meinung an und bestätigte die falsche Reifenwahl: "Für diesen Grand Prix haben wir die falschen Reifen ausgewählt. Weil die Reifen sich so abnutzten, hatten wir keinerlei Grip. Zum Ende der Stints hin habe ich etwas Grip bekommen, aber da alle vier Reifen vollständig gekörnt waren, war es leider unmöglich das Auto zu fahren. Die positive Seite ist, dass wir das Rennen beendet haben, was aus Sicht der Zuverlässigkeit gut ist. Das Team hat bei den Boxenstopps einen guten Job gemacht, aber wir waren heute nicht schnell genug."
Keine Probleme mit dem Motor
Der Cosworth-Motor lief dieses Wochenende einwandfrei. Es folgt lediglich eine genau Inspektion des Motors von Rosberg, um etwaige Folgeschäden des Unfalls zu vermeiden. Sean O'Mahony, Chefingenieur bei Cosworth, erklärte:
"Wir konnten heute keine Motorprobleme bei Mark entdecken. Den Motor von Nico müssen wir aufmerksam untersuchen, um einzuschätzen, ob es eine Beschädigung durch den Unfall gab. Wir hoffen, dass wir beide Motoren für Indianapolis am nächsten Wochenende im Auto belassen können. Das wird eine neue Herausforderung, da es dort die längste Gerade im ganzen Formel-1-Kalender gibt."
Ebenfalls zuversichtlich gibt sich Sam Michael: "Was das kommende Wochenende betrifft, gibt es keinen Grund, warum wir für Indianapolis mit besseren Reifen nicht wieder konkurrenzfähig sein sollten."

