Eingeschränkte Sehkraft für Villeneuve kein Handicap

Jacques Villeneuve muss beim Fahren zwar Kontaktlinsen tragen, glaubt aber nicht, dass dies eine echte Einschränkung für ihn darstellt

(Motorsport-Total.com) - Jacques Villeneuve erfreut mit seinem unkonventionellen Styling schon seit Jahren die sonst so sterile Formel 1 - die übergroßen Overalls und seine schlabbernden Klamotten passen perfekt zu seinem Image als kantiger Charaktertyp. Seit Anfang dieser Saison trägt er obendrein auch noch eine mehr als gewöhnungsbedürftige Harry-Potter-Brille, was die - in Wahrheit wohl ziemlich überflüssige - Diskussion um seine schon immer vorhandene Sehschwäche wieder neu anheizte.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Die Harry-Potter-Brille ist das neueste Styling-Steckenpferd von Villeneuve

Während die Neider des Kanadiers im Fahrerlager der Meinung sind, dass dies direkten Einfluss auf seine Leistungen auf der Strecke nimmt, konnte Villeneuve selbst im Interview mit 'F1 Racing' über diese Behauptung nur lachen: "Ich war in Monaco sehr schnell, wo man zwischen Leitplanken fährt und daher sehr präzise sein muss", winkte er ab. "Wenn meine Sehkraft dort schlecht gewesen wäre, hätte ich nicht so schnell fahren können - oder ich wäre in einer Leitplanke gelandet."#w1#

"Als ich mit dem Rennsport begonnen habe, haben mir viele Leute gesagt: 'Junge, du solltest das alles lieber bleiben lassen! Ein Fahrer mit Brille wird nie einen Grand Prix oder sogar eine Weltmeisterschaft gewinnen.' Aber diese Leute haben sich geirrt", fügte der 34-Jährige mit später Genugtuung an. Eigentlich ist die Diskussion ohnehin unsinnig, schließlich ist seine Sehkraft ja nur ohne, aber nicht mit Kontaktlinsen, die er im Cockpit trägt, eingeschränkt.

Villeneuve betonte außerdem: "Ich bin nicht der einzige Kontaktlinsenträger in der Formel 1, aber die anderen verstecken das eben. Sie tragen die Kontaktlinsen zum Fahren, aber im Gegensatz zu mir nehmen sie sie zwischen den Sessions nicht aus den Augen", sprach er beispielsweise Rubens Barrichello oder Ralf Schumacher an. "Der Unterschied ist, dass ich mit Brille durch den Paddock laufe, weil ich nicht versuche, es zu verstecken", so der Sauber-Petronas-Pilot abschließend.