• 02.07.2004 16:24

  • von Fabian Hust

Einbremsung der Formel 1: Renault bezieht Stellung

Der Chefrenningenieur sowie Jarno Trulli von Renault kommentieren die geplante Einbremsung der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Der Automobilweltverband FIA hat die technische Arbeitsgruppe der Formel 1 dazu aufgefordert, binnen zweier Monate Vorschläge herauszuarbeiten, wie man die "Königsklasse des Motorsports" einbremsen kann. In einer Pressemitteilung hat das Renault-Team zu diesem Thema Stellung bezogen.

Titel-Bild zur News: Renault-Motorhome

Auch im Renault-Motorhome denkt man über Regeländerungen nach

"Auch wenn die kürzlich gefundenen Leistungsverbesserungen durch die Verbesserungen der Sicherheit aufgehoben werden konnten, können wir nicht sorglos sein", so Chefingenieur Pat Symonds. "Die Entwicklungsrate muss aufgehalten werden, bevor der Leistungslevel inakzeptabel wird."#w1#

Auf die Aussagen von Jarno Trulli, einem Mitglied der Fahrervereinigung GPDA, wird natürlich besonders gehört: "Als Rennfahrer möchten wir unsere Autos natürlich schneller machen. Aber als Direktor der GPDA habe ich auch die Verpflichtung, mich um die Sicherheit zu kümmern. Wir müssen die Autos einbremsen, um sie so sicher wie möglich zu machen, aber auch den Wettbewerbslevel halten und die Show verbessern."

Wie groß sollte dieser Schritt in den Augen von Trulli sein? "Im Moment gewinnen wir je Winter anderthalb, vielleicht zwei Sekunden. Für das kommende Jahr sollten wir die Rundenzeiten vielleicht um vier Sekunden erhöhen." Symonds erklärt: "Die Reifen und das Chassis sind die Gebiete, die wir uns für 2005 anschauen müssen, der Motor kommt danach. Mittelfristig würden die 2,4-Liter-V8-Motoren die Ausgaben reduzieren, wenn erst einmal die zunächst entstehenden Entwicklungskosten abgefedert sind. Zugleich würden wir in Sachen Leistung einen Schritt zurück machen."

Für die kommende Saison gibt es in Bezug auf ein Motorenreglement nach Ansicht des Briten nur eine Möglichkeit: "Die einzige praktische Maßnahme im Hinblick auf die Motoren für 2005 wäre es, ihre Laufzeit zu erhöhen, aber dies wirkt nicht effektiv als Leistungsbremse. Im Qualifying würden wir immer noch die gleiche Leistung sehen, wie wir sie in diesem Jahr haben, und das hilft der Sicherheit nicht."

In Bezug auf die anderen zu treffenden Maßnahmen, zu nennen sind die Kostenreduzierung und die Verbesserungen der Show, meint Symonds: "Wir müssen das sorgfältig durchdenken, um sicherzustellen, dass die kommenden Veränderungen nicht im Konflikt mit unserem Ziel stehen, die Show zu verbessern. Wir stehen an der Wasserscheide der Formel 1 und während der Schwerpunkt immer auf der Sicherheit liegt, müssen wir uns auch darauf konzentrieren, die Show zu verbessern. In Bezug auf all die Diskussionen um die Einsparung von Kosten, muss daran erinnert werden, dass wir Einkommen generieren, indem wir der Öffentlichkeit spektakulären Sport liefern, das ist genauso wichtig."