Ein Jahr danach: Brawns Feuer brennt noch
Eben noch im weißen Brawn-Overall, nun schon auf der Mercedes-Showbühne: Ross Brawn ein Jahr nach der Sternstunde von Melbourne 2009
(Motorsport-Total.com) - Wie die Zeit vergeht: Vor etwas mehr als einem Jahr stand noch nicht einmal fest, ob das ehemalige Honda-Team überhaupt überleben würde, aber Ross Brawn schaffte es mit seiner Nachfolgertruppe irgendwie bis Melbourne - und im Albert-Park feierten Jenson Button und Rubens Barrichello einen (nach den Wintertests eigentlich nicht mehr ganz so) sensationellen Doppelsieg.

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Ein Jahr ist es her, dass Ross Brawn in Melbourne Geschichte geschrieben hat
Button und Brawn gewannen in weiterer Folge auch die beiden WM-Wertungen - dabei kommt es Brawn so vor, als wäre all das erst gestern passiert: "Es ist schon erstaunlich, wie schnell man vergisst, was vor einem Jahr war, wenn man sich mit den Herausforderungen einer neuen Saison beschäftigt", erklärt der heutige Mercedes-Teamchef. "Es war ein außergewöhnliches Jahr für uns, sicher eines der Highlights meiner Karriere."#w1#
"Jetzt befinden wir uns in einer neuen Phase, in der wir der Zukunft gelassen entgegenblicken können", fährt Brawn fort. "Es waren wirklich außergewöhnliche zwölf Monate, aber was wir im Vorjahr geleistet haben, verschwindet sehr schnell in der Bedeutungslosigkeit, wenn man sieht, was wir dieses Jahr und in Zukunft erreichen wollen. Unser ganzes Hauptaugenmerk liegt nun darauf, in dieser Saison Leistung zu bringen."
¿pbvin|512|2571||0|1pb¿Müde geworden ist der 55-Jährige angesichts des WM-Erfolgs mit dem dritten verschiedenen Team (Benetton, Ferrari, Brawn) nicht: "Oh ja", entgegnet er auf die Frage, ob das Feuer noch brennt. "Meine einjährige Auszeit (2007; Anm. d. Red.) hat mich daran erinnert, wie sehr ich dieses Business genieße und dass ich immer noch morgens aus dem Bett aufstehen und ins Büro fahren kann. Außerdem sind unsere Zukunftspläne für mich persönlich eine große Herausforderung."
Kein Wunder: Wer noch vor einigen Jahren prognostiziert hätte, dass die beiden Ferrari-Erfolgsgaranten Brawn und Michael Schumacher einmal gemeinsam versuchen werden, mit Mercedes Formel-1-Weltmeister zu werden, den hätte man wohl glatt für verrückt erklärt. Gut möglich, dass das der Anreiz ist, der Brawns Motivation aufrechterhält. Denn mit etwas anderem kann er den WM-Titel mit dem eigenen Team wohl nicht mehr toppen...

