Eigentlich will man so nicht gewinnen...

Renault-Chefingenieur Pat Symonds wäre ein erkämpfter Sieg in Japan lieber gewesen, so hat sein Team aber viele strategische Freiheiten für das WM-Finale

(Motorsport-Total.com) - Was wäre wenn? Natürlich ist es müßig, solche Fragen zu stellen, aber legen wir doch einfach mal Fakten auf den Tisch: Wenn Michael Schumachers Motor in Japan nicht kaputt gegangen wäre, würde der Ferrari-Superstar mit zwei Punkten Vorsprung ins WM-Finale nach Brasilien gehen. Bei einem Sieg von Fernando Alonso hätte ihm dann ein zweiter Platz zum Titel gereicht.

Titel-Bild zur News: Pat Symonds

Pat Symonds plant für Brasilien eine konservative Renault-Herangehensweise

So freilich ist alles anders, sind Schumachers Chancen nur noch mathematischer Natur. Renault kann daher "etwas konservativer" an das noch ausstehende Rennen herangehen: "Wir haben vor Japan gesagt, dass es am besten sein würde, die beiden letzten Rennen zu gewinnen, aber nach Michaels Ausfall können wir das jetzt anders anpacken", erklärte Chefingenieur Pat Symonds gegenüber 'autosport.com'. "Wir können konservativer sein, aber nicht extrem."#w1#

Mit der Leistung in Japan zeigte er sich übrigens zufrieden: "Gegen Rennmitte sagten die Vorhersagen, dass wir Michael noch einholen würden, aber das ging nicht schnell genug, so dass ich nicht glaube, dass wir noch an ihm vorbeigekommen wären. Ich dachte, es könnte noch ein schönes Duell geben, aber dafür hätte Michael ehrlich gesagt schon einen Fehler machen müssen", gab der Brite zu Protokoll.

"Sobald Michael weg war, drehten wir alles runter und warteten nur noch ab." Pat Symonds

Danach konnte er es zunächst nicht fassen, als er Rauch in Schumachers Heck sah. Sofortige Reaktion seitens Renault: "Sobald Michael weg war, drehten wir alles runter und warteten nur noch ab, was dann passierte. Ab dem Moment hast du es nicht mehr selbst in der Hand, sondern du kannst nur noch sitzen und abwarten. Das ist nervenaufreibend, aber nach 30 Jahren in diesem Business gewöhnt man sich daran", so Symonds.

"Es war ein ganz wichtiger Sieg für uns, aber mir sind immer Siege lieber, bei denen man von der Pole Position startet, jede einzelne Runde führt und auch noch die schnellste Rennrunde hinlegt. Die sind weitaus befriedigender. Mir sind die dominanten Siege jedenfalls am liebsten, auch wenn dieser natürlich von ganz besonderer Bedeutung für die Weltmeisterschaft war", teilte der 53-Jährige abschließend mit.