Renault erinnert sich an Brasilien 2005 zurück
Fernando Alonso und Renault müssen beim Saisonfinale nicht mehr volles Risiko eingehen, sondern können auf eine Taktik wie vor einem Jahr setzen
(Motorsport-Total.com) - Zehn Punkte Vorsprung sind vor dem Saisonfinale in Brasilien ein beruhigendes Polster für Fernando Alonso, doch ganz sicher kann er sich seiner Sache noch nicht sein: Sollte er bei einem gleichzeitigen Sieg von Michael Schumacher ausfallen oder nicht punkten, würde er den sicher scheinenden WM-Titel noch verlieren.

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Fernando Alonso reicht in Brasilien ein achter Platz zum WM-Titel
Für sein Renault-Team bedeutet dies, dass man alles daran setzen wird, sicher ins Ziel zu kommen, aber nicht letztes Risiko für einen Rennsieg eingehen muss. Die Strategie dürfte daher ähnlich wie vor einem Jahr aussehen, als Alonso in São Paulo mit fast einer halben Minute Rückstand Dritter wurde und sich damit zum Weltmeister krönte - mit gedrosselter Drehzahl und einer generell eher zurückhaltenden Sicherheitsvorstellung.#w1#
Motoreningenieur Denis Chevrier stellte daher klar, dass man auch in diesem Jahr auf letztes Risiko verzichten könne, man sich deswegen aber noch lange nicht auf der sicheren Seite wähnen dürfe: "Es gibt 1.000 Gründe, warum ein Formel 1 stehen bleiben kann, nicht nur den Motor. Es ist daher ganz klar, dass unsere technische Herangehensweise eine andere sein wird als sonst. Wir gehen nicht auf die letzte Zehntelsekunde los", erklärte er gegenüber der spanischen Zeitung 'As'.
Allerdings ist der Franzose im Gegensatz zu Chefingenieur Pat Symonds dafür, weiterhin mit der neuen Motorenspezifikation zu fahren: "Wir werden sie bis zur letzten Sekunde vor der Abreise nach São Paulo auf dem Prüfstand testen. Jede Motorenverbesserung betrifft alle Bereiche. Jetzt einen Entwicklungsschritt zurückzugehen, halte ich für einen Fehler, weil der alte Motor weniger Stärken hatte", hielt er fest.
Aber: "Natürlich muss unser Ziel beim letzten Rennen trotzdem ein anderes sein. Ich könnte mir vorstellen, das Wochenende ähnlich zu managen wie Brasilien 2005", gab Chevrier zu Protokoll. "Wir müssen schnell fahren, denn wenn man zum Beispiel nur Sechster ist, kann man durch einen Zwischenfall zurückfallen und außerhalb der Punkte landen." Und dann könnte Schumacher bekanntlich doch noch Weltmeister werden...

