"Edelstein" Sato soll geschliffen werden
In Montreal tauchten erste kritische Worte von Teamchef Richards über Sato auf - Japaner rätselt über Motorschäden
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Qualifying zum Großen Preis von Kanada, bei dem sich Takuma Sato vor lauter Übereifer in der letzten Schikane drehte und damit eine gute Startposition wegwarf, nahm Teamchef David Richards kein Blatt vor den Mund und gab sich "sehr enttäuscht" über die Leistung seines Schützlings: "Nachdem er auf seiner Runde schon ein paar Fehler gemacht hatte, hätte er seine Runde konsolidieren sollen, denn das wäre gut genug gewesen, um in der zweiten Reihe zu stehen. Ich weiß seinen Ehrgeiz zu schätzen, wir müssen ihn nur in die richtige Richtung kanalisieren."

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Haben Disussionsbedarf: Teamchef Richards und Fahrer Sato
Für Richards steht trotz aller Kritik fest, dass Sato ein "außergewöhnliches Talent" ist, nur müsse er den Edelstein jetzt noch schleifen. Bei den letzten Rennen hat sich der 27-Jährige in Sachen Speed vor dem hochgelobten Jenson Button nicht zu verstecken brauchen. "Er wird noch lernen, er lernt die ganze Zeit, aber wir sind natürlich alle ungeduldig", so Richards, der Sato nach dessen Zusammenstoß mit Rubens Barrichello auf dem Nürburgring noch für seinen Einsatz gelobt hatte.#w1#
Richards wollte Sato einbremsen
Am Samstag hatte sich David Richards eine Stunde mit Takuma Sato zusammengesetzt. "Wir haben uns ein wenig mit ihm unterhalten, versuchten, seinen Enthusiasmus etwas zu dämpfen und seine Erwartungen ein wenig zu senken. Man gewinnt weder Rennen in der ersten Kurve noch gewinnt man eine Weltmeisterschaft im ersten Rennen..."
Sato und der Ehrgeiz
"Ich fuhr in den Kurven sechs und sieben zu sehr über den Randstein, als das Auto wieder Boden unter den Rädern hatte, rutschte ich zu sehr, bekam eine Menge Übersteuern und verlor viel Zeit - fast eine halbe Sekunde", so Sato, der anschließend den entscheidenden Fehler beging: "Ich versuchte dann natürlich, Boden gut zu machen. Ich gab wirklich alles, nahm in die letzte Schikane aber zu viel Speed mit. Im zweiten Teil der Schikane setzte ich mit dem Unterboden auf und hob ab. Wenn ich die Schikane gepackt hätte, wäre es wohl sehr interessant geworden..."
Richards hofft, dass der Knoten bald platzt
David Richards ist fest davon überzeugt, dass Takuma Sato zu einem echten Top-Fahrer werden kann, wenn der Knoten erst einmal geplatzt ist und sein Fahrer seinen "Alles oder Nichts-Einsatz" ablegt: "Das habe ich zuvor schon bei vielen Fahrern gesehen", so der ehemalige Benetton- und Rallye-Teamchef. Der Brite ist der Meinung, dass sich Sato realistischere Ziele setzen muss, der Rest würde dann von ganz alleine kommen.
Motorschäden geben Rätsel auf
Dass Takuma Sato in Montreal zum dritten Mal in Folge mit einem Motorschaden ausgefallen ist, ist laut Richards nicht die Schuld des Fahrers: "Um ehrlich zu sein müssen wir noch verstehen, warum das so ist. Ich glaube nicht, dass man Taku dafür die Schuld geben kann. Dafür gibt es einen technischen Grund."
Vor dem Rennen passte das Team Satos Setup sogar jenem von Button an, in der Befürchtung, unterschiedliche Setups könnten zu den Motorschäden geführt haben: "Wir versuchten, das Motormanagement wie zum Beispiel die Traktionskontrolle zwischen den beiden Autos auf einen Level zu bekommen", so Sato. "Wir wandten die gleichen Einstellungen an, aus diesem Grund wundern wir uns ja alle. Wir kennen den Grund wirklich nicht und Honda ebenso wenig."

