• 20.11.2002 11:01

  • von Fabian Hust

Eddie Jordan: "Wir hatten uns übernommen"

Teamchef Eddie Jordan gibt zu, dass er sich auf der Jagd nach dem WM-Titel in den letzten Jahren übernommen hat

(Motorsport-Total.com) - Es war die Glanzstunde in der Geschichte des Jordan-Teams, als man 1998 mit Damon Hill das erste Rennen gewann und in der Saison darauf mit Heinz-Harald Frentzen gleich zwei Siege einfuhr, lange Zeit sogar Titelchancen hatte und am Ende einen für das Jordan-Mugen-Honda-Team sensationellen dritten Platz in der Konstrukteurswertung herausfuhr.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan (Teamchef)

Eddie Jordan bläst in der Formel 1 ein eisiger Wind entgegen...

Nach dieser Saison hatte Teamchef Eddie Jordan Blut geleckt, er vergrößerte seine Mannschaft, holte neue Designer und Ingenieure an Bord und träumte vom WM-Titel. Doch das Team fiel zurück und Anfang dieses Jahres musste man 15 Prozent der Belegschaft entlassen, um sich wieder auf ein gesundes Maß "gesund zu schrumpfen".

"Wir hatten uns übernommen", gibt der Ire rückblickend gegenüber 'ITV' zu. "In den letzten drei Jahren haben wir geglaubt, dass wir zur Top 3 gehören und die Ressourcen von McLaren und Ferrari brauchen. Aber wir sind nicht von ihrem Schlag. Jordan ist eines der alten unabhängigen Teams. Und ich mache mir Sorgen um die Unabhängigen, die Privatteams. Ich mache mir um die Farbe und Zukunft des Sports Sorgen."

Laut FIA-Präsident Max Mosley kämpfen im Moment mindestens zwei Teams gegen das sofortige Aus, Jordan ? seit wenigen Tagen offiziell ohne Hauptsponsor ? soll dazu gehören. Die Anzahl der richtigen Privatteams ohne Werksunterstützung kann man sich mittlerweile an der Hand abzählen: Da wären Sauber, Jordan und Minardi zu nennen, wobei Jordan auf subventionierte Ford-Motoren zurückgreifen können soll.