Eddie Jordan über die Kostenspirale der Formel 1
Keine Schuldzuweisungen: An den ständig steigenden Kosten der Formel 1 tragen alle Beteiligten eine Teilschuld
(Motorsport-Total.com) - Das einstige Aufsteigerteam der Formel 1 ist ein Schatten seiner selbst. Jordan kam mit einem überraschenden Paukenschlag in die Formel 1. Der grüne "Laubfrosch" mit der '7up'-Lackierung sorgte 1991 nicht nur für frohe Farben auf der Strecke, auch die etablierte Konkurrenz rieb sich aufgrund der Leistungen des kleinen Teams verwundert die Augen.

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Eddie Jordans Wunsch für 2004: Es soll wieder aufwärts gehen
Jahr für Jahr ging es bergauf, die Finanzen besserten sich, man bekam Werksmotoren von Peugeot und später von Honda. Doch schon nach der Saison 1999 setzt der Abwärtstrend ein. Heute steht das Team von Eddie Jordan wieder da, wo es vor 13 Jahren begann. Hat Eddie Jordan im Haifischbecken der der Formel 1 das Beißen verlernt?#w1#
Nicht nur die Automobilwerke tragen die Schuld
Der Niedergang seines Teams geschah zeitlich passend zum verstärkten Engagement der Automobilwerke, als Privatier hatte er den Unsummen der Budgets nur wenig entgegenzusetzen. Die Kostenspirale dreht sich seit Jahren unaufhörlich, trotz aller Versuche, die Ausgaben der Teams zu begrenzen. Eddie Jordan wirft dem Sport als Ganzes eine "große Nachlässigkeit" vor.
"Ich denke, dass wir alle daran schuldig sind", wird der Ire in der englischsprachigen Presse zitiert. "Es ist wahr, dass wir uns durch den mangelnden Fortschritt bei den Kosten selbst einen schlechten Dienst erwiesen haben." Die Schuld an der schlechten Position der Privatteams, der bereits Arrows und Prost zum Opfer gefallen sind, schiebt er allerdings nicht den großen Werken zu.
Wenig Hilfe zur Kostenreduzierung durch die FIA
"Da ist keiner unbefleckt", so der 55-Jährige. "Wir nehmen alles zu persönlich und denken dann darüber nach, wie wir die Dinge zu unserem besten Vorteil gestalten können. Dabei sehen wir aber nicht das Geschäft als Ganzes." Egoismus jedoch gehört zum Motorsport wie die Reifen, ein möglicher Lernprozess wird nicht von heute auf morgen stattfinden können.
Bei der angestrebten Kostenreduzierung wird auch die internationale Motorsportbehörde FIA keine große Hilfe sein. "Wir können Ideen liefern oder andere nach Idee fragen, aber die Teams selbst müssen erkennen, dass sie es waren, die die Kosten so hoch getrieben haben", erklärte FIA-Präsident Max Mosley kürzlich. "Wie haben bessere Dinge zu erledigen, als sie vor ihrer eigenen Dummheit zu bewahren."

