Eddie Jordan: Neues Qualifying benachteiligt Jordan
Eddie Jordan über die glücklichen WM-Punkte von Montreal und das neue Qualiyfing-Format, das bald eingeführt werden soll
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Am kommenden Montag wollen die Teamchefs auf ihrer Sitzung die Änderungen am Reglement finalisieren. Ich kenne die Situation nicht, aber kannst du uns sagen, ob die Regeln abgesegnet wurden? Bist du mit ihnen einverstanden? Uns wurde gesagt, dass ihr ihnen für 2006 zugestimmt habt."
Eddie Jordan: "Wir haben uns mit Sicherheit auf nichts geeinigt. Es gab in Monaco ein Treffen, bei dem uns Max gesagt hat, was er gerne sehen würde und er wollte eine Antwort von den Teams. Das haben wir getan, fast sofort. Jordan hat zu bestimmten Dingen eine ganz klare Meinung. Es gab ein paar Dinge, von denen er gesagt hat, dass sie nicht verhandelbar sind. Aber wir müssen abwarten und sehen, wie die Agenda aussieht, wenn ich sie erhalte."

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Eddie Jordan trauert schon jetzt dem alten Qualifying nach
Frage: "Vor einer Woche habt ihr dank der Disqualifikationen ein super Ergebnis herausgeholt. Was war deine Reaktion darauf? Vor allem aufgrund der Tatsache, dass der dritte Fahrer da eine so wichtige Rolle gespielt hat?"
Jordan: "Da hatten wir extrem viel Glück. Ich hatte natürlich absolut keine Vorahnung, als ich den Kurs verließ, wie der Ausgang sein würde. Es spielt keine Rolle, wo man ist, zwei Autos in den Punkten ist ein Ergebnis, über das ich natürlich sehr froh bin. Aber das bedeutet nicht, dass wir ein wenig schneller sind. Die schnellen Autos sind im Moment fantastisch. Es scheint ewig her zu sein, dass wir um Podiumsplätze gefahren sind. Das ist im Moment nicht möglich."#w1#
"Aber der Kampf zurück an die Spitze ist gut. Am Anfang des Jahres war es um Jordan düster bestellt, doch wir haben uns durchgebissen. Wir haben mit unserer Arbeit weitergemacht und bewiesen, dass wir ein bedeutendes Mitglied der Formel 1 sind und dass wir wieder zurück kommen werden. Ich bin enorm happy über Timo Glock, der ja extrem kurzfristig eingesprungen ist. Ich möchte mich bei jenen bedanken, die ihm eine Superlizenz gegeben haben, sie haben richtig gelegen. Ich musste jedoch ein Dokument rumsenden, in dem ich darlegen musste, warum er eine Superlizenz bekommen muss. Er ist ein guter junger Fahrer, er verfügt über großes Potenzial und er verdient seine Lizenz. Er hat alle Leute stolz gemacht, die dafür ihre Unterschrift erteilt haben."
Frage: "Was denkst du darüber, wenn 114.000 Leute die Strecke verlassen und Millionen den Fernseher ausschalten um dann am kommenden Tag zu erfahren, dass sich das Ergebnis verändert hat?"
Jordan: "Das war großartig. Was für ein Ergebnis!"
Frage: "Was denkst du darüber, die Funkübertragung für die Fans freizugeben?"
Jordan: "Ich bin mir nicht sicher, ob man einige der Dinge hören möchte, die während dem Rennen gesagt werden. Viele Sachen sind doch ziemlich grundlegend. Aber ja, das könnte fantastisch sein. Wir müssen mehr Dinge machen. Jede Idee ist eine gute Idee, wir müssen sie zusammentragen."
Frage: "Ihr habt alle das neue Qualifying-Format für Silverstone abgesegnet. Kannst du uns verraten, wie zuversichtlich du bist? Ist es der richtige Schachzug? Ist sicher gestellt, dass die letzten Minuten für die Fans nicht verwirrend werden, wenn der Kerl auf der Pole im zweiten Training zum Beispiel nicht der Schnellste ist?"
Jordan: "Meine Bedenken sind ganz eigensinnig, ich konnte bisher meinen Sponsoren ein Element der Zeit im TV verkaufen. Ich habe das Gefühl, dass dies uns nun weggenommen wird, oder weggenommen werden könnte. Ob wir das nun mögen oder nicht, es gibt niemanden, der für die Produktion des Fernsehbildes verantwortlich ist. Er wird von seinem Redakteur gefeuert werden, wenn er das rote Auto nicht zeigt. Danach kommt der Nächstbeste, wer auch immer das sein wird. Wenn man in England ist, dann zeigt man einen englischen Fahrer, wenn wir in Deutschland sind, dann folgt man einen deutschen Fahrer und so wird das immer sein."
"Ich habe jetzt nicht mehr den positiven Effekt, dass ich das potentielle Einkommen und den Mediawert berechnen kann. Wenn jemand glaubt, dass ein Sponsor keinen Mediawert für eine Sekunde hat, die er im TV erscheint, dann ist er verrückt. Die Tage, in denen jemand kam und gesagt hat 'Hey, ich bin ein Chef, ich möchte gerne meinen Aufkleber auf deinem Auto haben und wir werden ein wenig Spaß haben, Rennen fahren und sehen, wie es läuft' sind vorbei. Man hat gute Marketingleute. Wenn die Zahlen zu den Kriterien passen, dann wird man die Sponsoren bekommen. Für den Sport als Ganzen ist das bestimmt die beste Lösung, aber es benachteiligt die Einkommen von Jordan durch das TV, darüber bin ich enttäuscht."

