Freitagsbestzeit in Indianapolis für Barrichello

Auch im zweiten Freien Training war Barrichello Schnellster - 0,6 Sekunden vor Davidson, Montoya und Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Nach seiner Bestzeit am Vormittag war Rubens Barrichello auch im zweiten Freien Training in Indianapolis nicht zu schlagen. Der Ferrari-Pilot war um 0,6 Sekunden schneller als das Verfolgertrio mit Davidson (BAR-Honda), Montoya (BMW-Williams) und Michael Schumacher (Ferrari).

Titel-Bild zur News: Ferrari

Rubens Barrichello erwischte in den USA einen perfekten Auftakt

Trotz der optimalen Wetterbedingungen war die Strecke scheinbar sehr rutschig, denn das kurvenreiche Infield forderte zahlreiche Opfer - kaum ein Fahrer, der sich nicht zumindest einmal gedreht hat. Höhepunkt der Dreherorgie war eine Kollision zwischen Felipe Massa (Sauber-Petronas) und Takuma Sato (BAR-Honda): Letzterer versuchte vor der ersten Kurve zu überholen, weil Massa blaue Flaggen gezeigt bekam, zog aber nicht zurück - und so krachte es. Das Sauber-Team musste den Unterboden wechseln, Sato war in der Folge wegen kaputter Aufhängung zum Zuschauen verdammt.#w1#

Barrichello hatte "Schumi" heute sicher im Griff

Wegen einiger Probleme bei der Bergung des Sato-Fahrzeugs musste die Session sogar kurz unterbrochen werden, in der Folge bot sich dann aber eine überaus unterhaltsame Abfolge der Ereignisse. Am Ende setzte sich Barrichello mit einer Bestzeit von 1:10.365 durch, war damit um 0,671 Sekunden schneller als sein Teamkollege. Der Brasilianer scheint in Indianapolis gut zurechtzukommen und zählt daher sicher zu den großen Favoriten.

Um Michael Schumacher muss man sich dennoch keine Sorgen machen, denn der Deutsche zog in den letzten Minuten keine neuen Reifen mehr auf. Somit knackte er auch die Zeiten von Davidson (+ 0,602) und Montoya (+ 0,617) nicht mehr, obwohl dies sicher im Bereich des Möglichen gelegen wäre. Auch Ralf Schumacher (BMW-Williams) erlebte als Sechster nach verzwicktem Beginn doch noch eine durchaus positive Session.

In Top-Form präsentierte sich das Toyota-Team mit allen drei Piloten - da Matta (7./+ 1,528), Panis (8./+ 1,629) und Zonta (9./+ 1,654) - unter den besten Zehn. Grundlage für diese Performance war die gute Höchstgeschwindigkeit der rot-weißen Boliden - Zonta wurde mit 345 km/h "geblitzt". Übrigens: Schnellster Mann war heute Giancarlo Fisichella (Sauber-Petronas/13./+ 2,172) mit sagenhaften 347 km/h.

Bei McLaren-Mercedes musste Kimi Räikkönen praktisch im Alleingang die Abstimmung verfeinern, weil Coulthard schon nach zwei Runden mit Defekt ausrollte. Räikkönen wurde am Ende als Zehnter gewertet, hatte 1,832 Sekunden Rückstand, drehte aber immerhin 20 Runden - für die "Silberpfeile" ungewöhnlich viel. Grundsätzlich sieht es für McLaren-Mercedes aber nach dem ersten Tag nicht allzu rosig aus.

Wieder starke Performance von Timo Glock

Aufhorchen lassen hat wieder einmal 'F1Total.com'-Kolumnist Timo Glock, der am Ende mit wenig Benzin noch eine schnelle Runde drehte und als 19. um eine halbe Sekunde schneller war als Jordan-Teamkollege Heidfeld (21.) und sogar um eine Sekunde schneller als Pantano (22.), der dieses Wochenende wieder am Rennen teilnehmen wird. Die Jordans lieferten sich den üblichen Kampf mit den eher leicht betankten Minardis.

Für Jaguar verlief der Trainingsauftakt ermutigend: Zwar blieb Testfahrer Wirdheim gleich beim Rausfahren aus der Box stehen, im Verlauf der Session konnte er sich aber steigern und bis auf Platz 15 nach vorne fahren. Die Stammpiloten Mark Webber (11./+ 2,073) und Christian Klien (16./+ 2,585) erlebten einen reibungslosen Tag. Besonderes Lob hat sich Indianapolis-Neuling Klien verdient, der sich als einer der ganz wenigen Piloten heute nicht drehte.

Apropos Dreher - hier diejenigen, die uns aufgefallen sind: Alonso (Renault/leichter Unfall), Webber, Michael Schumacher und Button (BAR-Honda/5./+ 0,856), während Baumgartner (Minardi), Ralf Schumacher und Pantano gleich zweimal neben der Strecke gesehen wurden. Obendrein kommt noch die Kollision zwischen Sato und Massa hinzu, die von der Rennleitung aller Wahrscheinlichkeit nach noch untersucht wird.