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Eddie Jordan: Michael hat zwei Millionen für Bruder Ralf Schumacher bezahlt

Eddie Jordan plaudert aus, warum ihm Michael Schumacher 1998 zwei Millionen überwiesen hat und dass Heinz-Harald Frentzen das Zeug zum Weltmeister hatte

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher wechselte Ende 1998 von Jordan zu Williams, wo ein Jahr später BMW als Motorenpartner einstieg. Was viele nicht wissen: "Schumi II" musste aus seinem Jordan-Vertrag damals ausgekauft werden - und zwar mit großzügiger finanzieller Unterstützung seines älteren Bruders Michael. Das hat Eddie Jordan nun in einem Interview verraten.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Willi Weber, Ralf Schumacher, Eddie Jordan, Portugal 1996

Michael Schumacher, Willi Weber, Ralf Schumacher & Eddie Jordan in Estoril '96 Zoom

Schumachers Wechsel sei für alle Beteiligten eine gute Sache gewesen, erzählt Jordan auf dem YouTube-Kanal des Formel-1-Journalisten Peter Windsor. Das schließe ihn selbst ausdrücklich ein, denn: "Michael hat mir zwei Millionen dafür bezahlt, den Vertrag mit Ralf zu zerreißen."

"Darüber war ich sehr froh, muss ich sagen. Es stimmt. Niemand hat je die Türschwelle bei Jordan gequert, ohne dass jemand dafür bezahlt hat. In dem Fall war es Michael Schumacher", erinnert sich Jordan. Er habe Schumachers Millionenzahlung als späte "Entschädigung für die Jahre davor" empfunden.

Dazu muss man wissen: Michael Schumacher hatte 1991 auf Jordan in der Formel 1 debütiert, wurde aber in einer Nacht- und Nebelaktion schon nach nur einem Rennwochenende zu Benetton geschleust, wo er 1994 und 1995 seine ersten beiden WM-Titel holte.

Interessant auch: Jordan erklärt im gleichen Interview, dass seiner Meinung nach Heinz-Harald Frentzen "locker mehrere WM-Titel gewinnen hätte können. Er hatte in meinen Augen nur einen kleinen Fehler, nämlich dass er zu wenig an sich geglaubt hat." Frentzens Fahrtalent sei aber "außergewöhnlich" gewesen.

Frentzen fuhr 1997 und 1998 für das damalige Topteam Williams, gewann aber nur einen einzigen Grand Prix. 1999 wechselte er dann statt Ralf Schumacher zu Jordan und kämpfte dort über weite Strecken der Saison sogar um den WM-Titel. Ein technischer Defekt auf dem Nürburgring kostete ihn die Chance, bis zum Finale im Rennen zu bleiben.


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"Als Mercedes dieses großartige Sportwagen-Programm mit Wendlinger, Michael Schumacher und Frentzen hatte, wer war da der Schnellste? Frentzen! Und wer war schnell in der Formel 3? Wenn Frentzen einen guten Tag hatte, war er unglaublich", betont Jordan. Nur in Sachen Selbstbewusstsein habe ihm "ein kleines bisschen" gefehlt.