• 13.05.2002 17:51

  • von Fabian Hust

Eddie Jordan: Doppelte Erleichterung

Endlich konnte Eddie Jordan einmal positive Nachrichten überbringen, als er am Montag vor seine Belegschaft trat

(Motorsport-Total.com) - Fünf Rennen in dieser Saison ohne einen einzigen WM-Punkt, viele Ausfälle und die Kündigung von rund 15 Prozent der Belegschaft ? Eddie Jordan hatte bisher wenig Grund zur Freude, als er unweit von Silverstone in der Jordan-Fabrik vor seine versammelte Mannschaft trat. Am Montag nach dem Rennen in Österreich war das ganz anders. Gleich doppelt war man im Team erleichtert: Erstens, weil Takuma Sato schon wieder das Krankenhaus verlassen hat und wohl in Monaco fahren kann und zweitens, da man endlich WM-Punkte einfahren konnte.

Titel-Bild zur News: Teamchef Eddie Jordan

Eddie Jordan ist erleichtert: Sato ist OK und man hat endlich Punkte eingefahren

Zusammen mit Entwicklungschef Henri Durand und Chefingenieur Gary Anderson trat der Ire am Montagmorgen vor seine Belegschaft: "Takumas Unfall war schrecklich, es war wirklich ein Wunder." Und typisch Eddie Jordan setzte der Teamchef nach: "Ich werde wohl Gary nicht fragen, ob er mal schauen kann, ob man das Auto wieder zum Laufen bekommt." Immerhin entstand dem Jordan-Team bei dem Crash ein sechsstelliger Schaden. Doch an diesem Tag zählte für das finanziell angeknackste Team nur die Gesundheit von "Taku".

Mit der Leistung seines Teams war Jordan dieses Mal zufrieden ? zumindest teilweise: "Zwei Punkte sind zwei Punkte und wir müssen hart arbeiten um dort hinzukommen, wo wir hinwollen; aber dies ist ein guter Start in die richtige Richtung. Nach dem Saisonstart den wir hatten, ist es sehr befriedigend vor McLaren und Renault ins Ziel zu kommen, aber wir müssen unsere Anstrengungen verdoppeln und weiterhin Druck machen."

Gleichzeitig bittet Jordan für seine Entlassungen erneut um Verständnis: "Wir haben in den Medien in den vergangenen Wochen gelesen, dass sie denken, dass wir uns nur umstrukturieren um Geld zu sparen aber der Hauptgrund war es, ein zusammengeschweißteres und schlankeres Team mit der Flexibilität zu schaffen, schneller zu reagieren und Ergebnisse einzufahren. Das gestrige Ergebnis ist das erste Anzeichen dafür und wir müssen versuchen darauf aufzubauen."

Für Jordan-Honda war das Ergebnis von Österreich aber auch deshalb wichtig, da man im internen Honda-Kampf gegen BAR nun vorne liegt, die trotz eines Starfahrers wie Villeneuve als einziges Team in dieser Saison noch keinen WM-Zähler einfahren konnten: "Giancarlo ist ein wirklich großartiges Rennen gefahren und das Jordan-Honda-Team hat unter solch schwierigen Bedingungen eine sehr eindrucksvolle Leistung gezeigt", so Honda-Rennmanager Shuhei Nakamoto. "Wir sind durch alle Gefühlswelten hindurchgegangen: Von der Angst, Takuma in einen solchen heftigen Unfall verwickelt zu sehen bis hin zur Erleichterung, dass er in Ordnung ist und den ersten Punkten der Saison eingefahren zu haben."