Jordan: Erste Punkte und Glück im Unglück
Während Fisichella als Fünfter erste Punkte holte, bangte das Team um Sato der einen schweren Unfall zum Glück glimpflich überstand
(Motorsport-Total.com) - Ein reines Wechselbad der Gefühle bescherte der Große Preis von Österreich dem Team von Eddie Jordan. In dem 71 Runden langen Rennen war nach der zur Bergung des auf der Start-/Zielgeraden stehenden BAR-Hondas von Olivier Panis notwendig gewordenen Safety-Car-Phase in der 27. Runde ein schwerer Unfall passiert, in den Saubers Nick Heidfeld und Jordans Takuma Sato involviert waren und weshalb das Saftey-Car erneut auf die Strecke geschickt werden musste.

© Jordan
Sato überstand den heftigen Unfall glimpflich
Zum Unfall war es gekommen, als Nick Heidfeld am Ende der Start-/Zielgeraden die Kontrolle über seinen Boliden verlor, nach rechts zum Streckenrand rüber zog und beinahe ungebremst weiter in Richtung Castrol-Kurve rutschte in der gerade Juan-Pablo Montoya und Takuma Sato waren. Während der BMW-Williams-Pilot mit dem Schrecken davonkam, hatte Takuma Sato weniger Glück. Heidfeld krachte in die Seite des Jordan-Honda-Boliden und beide Piloten kamen erst einige Meter weiter im Kiesbett zum Stehen. Während der Sauber-Pilot sein Auto im Anschluss an den heftigen Crash verlassen konnte, blieb Sato im EJ12 sitzen und wartete auf die FIA-Ärzte die ihn letztendlich bargen. Nach der Untersuchung im Streckenkrankenhaus vermeldete das Jordan-Team, dass es seinem Piloten den Umständen entsprechend gut gehe, Sato keine Brüche oder innere Verletzungen habe, zur Sicherheit aber ins Krankenhaus nach Graz geflogen werde. Derweil fuhr Giancarlo Fisichella ein starkes Rennen in dem er am Ende 49,965 Sekunden nach dem Sieger als Fünfter abgewunken wurde.
Über seine für das Team geholten ersten WM-Zähler freute sich der Italiener angesichts des Unfalls seines Teamkollegen jedoch nur verhalten. Nach dem Rennen erklärte Fisichella: "Für mich ist das ein sehr, sehr guter Tag gewesen, denn ich hätte nicht erwartet Punkte einzufahren. Aber am wichtigsten ist, dass es Takuma gut geht. Ich hatte einen guten Start, wenngleich der Beginn des Rennens nicht einfach war. Als das Safety-Car herauskam, fuhr ich zum Stopp an die Box und ließ mir genug Benzin geben, sodass ich damit bis zum Ende durchfahren können würde. Die Balance des Autos stimmte nach meinem Boxenstopp und auch der Grip war okay. Darüber hinaus machte ich keinen Fehler."
Fisichella weiter: "Als ich hinter dem McLaren hing, stellte ich fest, dass ich auf den Geraden schneller bin, doch ich hatte auch ein gutes Gefühl was die Kurven anging. David fuhr dann auf eine ölige Stelle und so bekam ich die Chance auf Platz fünf zu kommen. Als ich die Ziellinie überquert hatte, fühlte ich mich fantastisch. Ich möchte dem Team danken, besonders weil wir die richtige Entscheidung beim Boxenstopp getroffen haben."
"Takuma hat sehr viel Pech bei diesem Unfall, der unserer Meinung nach durch einen Aufhängungsbruch an Heidfelds Auto ausgelöst wurde, gehabt", erklärte Jordans Direktor der Renn- und Testteamabteilung, Gary Anderson. "Giancarlo ist gut gefahren und hat zwei Punkte für uns geholt. Es ist erfreulich, dass der EJ12 zuverlässig und konstant war und solch eine starke Leistung zuließ."
"Ich hätte niemals damit gerechnet, dass wir heute Punkte holen, doch ich habe im Moment gemischte Gefühle", erklärte Teamchef Eddie Jordan. "Takumas Unfall war schrecklich und beschäftigte mich bis zum dem Zeitpunkt an dem ich mit Professor Sid Watkins gesprochen hatte und wusste dass er okay ist. Giancarlo fuhr heute wie ein Champion und die Strategie des Teams ist perfekt aufgegangen. Dieses Ergebnis hat die Moral im Team verändert. Sowohl bei den Teammitgliedern hier an der Rennstrecke als auch bei denen in der Fabrik. Dieses Ergebnis ist der Lohn für all die harte Arbeit der letzten Zeit."

