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Ecclestone will Bahrain-Rennen in der Sommerpause
Im Gegensatz zu Adam Parr sieht Bernie Ecclestone die Hitze nicht als Hinderungsgrund, in der Sommerpause in Bahrain zu fahren
(Motorsport-Total.com) - Die Absage des Grand Prix von Bahrain wurde im Formel-1-Fahrerlager begrüßt. Nach den blutigen Protesten gegen die Königsfamilie wollte niemand das Risiko eingehen und den Saisonstart in der Krisenregion durchziehen, zumal Kronprinz Salman bin Hamad Al-Khalifa hinter dem Rennen steht. Doch während sich viele Kritiker erhofft hatten, dass sich Bernie Ecclestone von der umstrittenen königlichen Familie abgrenzt, ist das Gegenteil der Fall.

© xpb.cc
Bernie Ecclestone fordert eine baldige Rückkehr der Formel 1 nach Bahrain
Ecclestone will den Grand Prix unbedingt nachholen und erwartet, dass die Teams kooperieren. "Wir brauchen kein Ersatzrennen irgendwo in Europa oder sonstwo, wir brauchen ein Rennen in Bahrain", stellt er gegenüber 'F1.com'. "Wenn der Kronprinz der Meinung ist, dass sein Land ein Rennen austragen kann, dann werden wir zurückkehren."
Parr und Ecclestone unterschiedlicher Ansicht
Williams-Geschäftsführer Adam Parr hatte kürzlich betont, dass es in den Sommermonaten nicht infrage kommt, in Bahrain zu fahren, da die Temperaturen in der Wüste zu hoch sind. Für Ecclestone ist dies aber kein Argument: "Ich glaube, die Teams sind vernünftig genug und würden trotz der hohen Temperaturen auch in der Sommerpause fahren, denn so können wir das Land unterstützen."
Fährt man wirklich in der vierwöchigen Sommerpause im August, würde man vor allem den Mechanikern keine große Freude machen. Die Pause ist für viele die einzige Möglichkeit im Jahr, die leeren Batterien wieder auzuladen, zumal die Anzahl der Rennen im Vergleich zu früher gesteigert wurde. Eine Entscheidung dürfte schon in Kürze fallen, wie Ecclestone bestätigt: "Der FIA-Weltrat wird sich Anfang März treffen und die Situation anschauen. Ich habe bereits mit FIA-Präsident Jean Todt über die Möglichkeit gesprochen, ein neues Datum zu finden. Wir waren uns einig, dass eine Entscheidung fallen muss, bevor die Saison losgeht."
Mit der Absage hatte man zunächst bis zum letzten Moment gewartet. Hätte der Brite schneller reagieren müssen? "Nein, das war nicht möglich", verteidigt er sich. "Kurz vor der Krise war ich mit dem Kronprinzen beim Mittagessen und es gab absolut keine Anzeichen, dass etwas passieren könnte. Er war voller Ideen für die Zukunft."
Ecclestone antwortet auf Kritik
Doch wenig später herrschte in Manama blankes Chaos. "Er hat mich gefragt, was ich an seiner Stelle tun würde. Ich habe ihm gesagt: 'Du bist dort. Wir in Europa sind kaum in der Lage, die Umstände ernsthaft zu bewerten. Entscheide, was am besten für dein Land ist'". Dass sich der Kronprinz schließlich zur Absage des Rennens durchgerungen hat, unterstützt Ecclestone: "Ich glaube, es war die richtige Entscheidung. Es war nicht einfach, denn die Formel 1 hat Bahrain überhaupt erst auf die Landkarte gebracht. Vor 2004 - als die Formel 1 dort zum ersten Mal fuhr - kannten nicht viele Menschen Bahrain."
Auch die Kritik, dass er sich von der Königsfamilie distanzieren hätte sollen, versteht er nicht: "Die Formel 1 darf nicht politisch sein - Punkt. Es ist meine Aufgabe, die bestmöglichen Verträge für die Formel 1 auszuhandeln, um damit Jobs zu sichern. Fünftausend Menschen haben einen Job, der direkt oder indirekt mit der Formel 1 verbunden ist. Ich will diese Jobs sichern. Es ist nicht meine Aufgabe, Politik zu machen. Dafür gibt es Politiker."

