• 01.09.2002 12:46

Ecclestone verliert die Geduld mit Spa und Arrows

Der Formel-1-Boss droht erneut mit einer Streichung des Belgien-GP - Arrows könnte Lizenz verlieren

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat erneut mit einer Streichung von Michael Schumachers Lieblingsrennen in Spa gedroht. Auch die Tage von Heinz-Harald Frentzens ehemaligem Arbeitgeber Arrows in der "Königsklasse" seien gezählt, sagte der Engländer, falls das Schmierentheater um das hochverschuldete Team nicht aufhören sollte.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Ecclestone hat genug von den Spielchen und droht Arrows mit dem Aus

"Wir hoffen, dass wir in Spa weiterhin mit Tabakwerbung fahren können", sagte Ecclestone angesichts eines belgischen Gesetzes, das ab August 2003 Tabakwerbung untersagen soll. Über eine Streichung des Traditionsrennens "müsse man sehr ernsthaft nachdenken", meinte
der Brite am Sonntag vor dem Großen Preis von Belgien: "Es wäre
nicht in Ordnung, den Leuten hier zu sagen, sie sollen sich keine
Sorgen machen. Warum sollten wir das dann nicht allen anderen auch
sagen? Wir haben uns darauf verständigt, ab 2006 auf sämtliche
Tabakwerbung zu verzichten."

Die Veranstalter in Spa hoffen, zumindest 2003 im WM-Kalender zu bleiben, wenn das Rennen vom traditionellen Termin Ende August in den Juli vorgezogen würde.Dem finanziell angeschlagenen Arrows-Team, das offiziell wegen noch nicht abgeschlossener Verkaufsverhandlungen, inoffiziell wegen nicht geleisteter Zahlungen für die Cosworth-Motoren, in Spa wieder nicht am Start war, setzte Ecclestone unterdessen ein Ultimatum: "Es ist genug, das war es eigentlich schon vor ein paar Wochen. Wenn sie nicht einen guten Grund angeben können, sind sie möglicherweise in Monza nicht mehr dabei."

Nachdem sich das Ex-Team von Frentzen, der seinen Vertrag nach dem Großen Preis von Deutschland in Hockenheim gekündigt hatte, schon im Juli in Frankreich "freiwillig" nicht für das Rennen qualifiziert hatte, fehlte Arrows vor zwei Wochen in Ungarn wegen "höherer Gewalt". "Sie sagen, die Dinge lägen nicht in ihrer Hand. Wenn sie das beweisen können, haben sie eine Chance, dabei zu bleiben", sagte Ecclestone.

Dagegen hat der Formel-1-Boss kein Problem damit, dass Michael Schumacher und Ferrari alle Konkurrenten zu Statisten degradieren. "Man muss jedes Rennen für sich selbst sehen, dann ist es nicht langweilig. Man darf nicht die gesamte WM sehen, beim ersten oder letzten Rennen des Jahres", sagte der Engländer. "Natürlich würde ich auch lieber sehen, wenn hier Michael Schumacher und Ayrton Senna auf dem Zenit seines Könnens gegeneinander fahren würden - ohne Teamorder."

Anstatt über die Dominanz zu schimpfen, müsse man geniale Leistungen bewundern. "Es ist gut, Superstars zu haben und zu sehen, wer sie vielleicht schlagen kann", meinte Ecclestone: "McLaren hat auch schon mal 15 von 16 Rennen gewonnen."