• 30.08.2002 19:20

  • von Fabian Hust

Arrows-Posse geht weiter: Team packt zusammen

Nachdem alles nach einer Rettung aussah, muss das Arrows-Team auch aus Spa-Francorchamps vorzeitig abreisen

(Motorsport-Total.com) - Noch am Mittwoch verkündete das Arrows-Team, dass man durch einen amerikanischen Investor aufgekauft werden wird und dass der entsprechende Deal am (heutigen) Freitag bekannt gegeben wird. Teamchef Tom Walkinshaw schickte sein Team nach Spa-Francorchamps, die Mechaniker brachten die drei Autos durch die technische Abnahme und man meldete Enrique Bernoldi und Heinz-Harald Frentzen als Fahrer an. Doch nun kommt alles wieder ganz anders.

Titel-Bild zur News: Arrows-Mechaniker

Wieder einmal haben die Arrows-Mechaniker umsonst geackert

Nachdem man in Silverstone das Freie Training auslassen musste, in Magny-Cours sich nicht qualifizierte, nach Androhung harter Sanktionen durch den Motorsportweltverband FIA in Hockenheim ein "normales" Rennwochenende fuhr, dann beim Großen Preis von Ungarn gar gleich komplett zu Hause blieb, wird das mit 100 Millionen Euro verschuldete Team nun aus Belgien vorzeitig abreisen, das gab man am Freitagabend bekannt.

"Arrows Grand Prix International bestätigt, dass die Anwälte beider Parteien an der detaillierten Dokumentation arbeiten, die den Verkauf von Arrows unterstützt", heißt es in einer Mitteilung des Teams. "Professionelle Berater haben auf beiden Seiten die ganze Woche extrem hart daran gearbeitet, den Deal rechtzeitig bis zu diesem Wochenende zustande zu bekommen. Leider kann der Prozess wegen der reinen Menge an beinhalteter Papierarbeit heute nicht rechtzeitig abgeschlossen werden. Dem Team wurde aus diesem Grund nahe gelegt, nichts zu unternehmen, was die erfolgreiche Abwicklung auf das Spiel setzen könnte. Aus diesem Grund erfolgt keine Teilnahme am Grand Prix von Belgien."

Am heutigen Freitag tauchte bereits kein Auto auf der Strecke auf. Nach Aussage von Niki Lauda hatte das Team die Leasingrate für die Motoren nicht bezahlt und erhielt so erst gar nicht die notwendigen Elektronikbausteine zum Start des Motors. Das Team muss nun erneut auf die Gnade der anderen Teams und des Motorsportweltverbandes FIA hoffen. Auch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hatte in den letzten Stunden alles versucht, um das Team auf normale Bahnen zu lenken. Im Prinzip hätte man dem Team schon lange die Lizenz entziehen müssen, da das Concorde-Agreement vorschreibt, dass man an jedem Rennen teilnimmt.

Einige Formel-1-Experten vermuten sogar, dass Tom Walkinshaw schon bei der Anreise wusste, dass man nicht wird fahren können und man nur vorgab, als würde man kurz vor einer Rettung stehen. Mit diesem Schachzug könnte sich Tom Walkinshaw wertvolle Zeit verschafft haben, um sein Team zu retten. Sollte das Team offiziell als zahlungsunfähig erklärt werden, würde es automatisch die Formel-1-Lizenz verlieren.